Unter dem Dach im Gemeindebau wohnen

Die Stadt Wien baut derzeit in bestehenden Gemeindebauten die Dachböden aus. Das sei billiger als komplett neue Bauten. 600 sind im Vorjahr fertig geworden, 500 weitere entstehen derzeit. Die Mietkosten sind ebenfalls moderat.

Im Goethehof, bekannt aus der Serie „Kaisermühlen Blues“, wurden jetzt 128 Dachgeschoßwohnungen fertiggestellt. Die Kosten für eine 60-Quadratmeter-Wohnung sind mit einer Bruttomiete von 530 Euro pro Monat moderat. Der Goethehof ist einer der größten Gemeindebauten in Wien mit bisher 669 Wohnungen.

Dachgeschoss Gemeindebau

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128 Dachgeschoßwohnungen sind im Goethehof entstanden

Dachgeschoß, aber nicht für Besserverdiener

Im Goethehof sind es nicht die Besserverdiener, die in den Dachgeschoßwohnungen leben, sondern Frauen wie die Verkäuferin Sandra Eisinger. Zusätzlich zur Miete musste sie einen Finanzierungsbeitrag von 4.000 Euro zahlen - das konnte sie sich leisten: „Wir waren einige der ersten, die gefragt wurden, ob wir eine Dachgeschoßwohnung haben wollen. Und es ist wunderschön hier.“

Bei der Vergabe der Dachwohnungen werden diejenigen bevorzugt, die bereits im jeweiligen Gemeindebau wohnen. Nur sie können sich speziell für diese Art von Gemeindewohnung anmelden, erklärt Daniel Milovic von Wiener Wohnen: „Bei gewissen Projekten ist es möglich, sich für eine Dachgeschoßwohnung explizit anzumelden. Nicht grundsätzlich, wir haben nicht so viele.“

Dachgeschoss Gemeindebau

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500 weitere Wohnungen sind in Planung

9.000 neue Gemeindewohnungen jährlich

Der Goethehof wird im Zuge einer Generalsanierung mit den Dachwohnungen ausgestattet. Eisingers Wohnung ist die erste, die übergeben wurde. Dafür kam sogar Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ), denn die Dachausbauten im Gemeindebau sind ein Großprojekt der Stadt. 2.000 gibt es schon. 500 weitere sind in Bau oder in Planung - wenn auch nicht in jedem Gemeindebau, so Ludwig: „Aber überall dort, wo es möglich ist, werden wir das auch in Zukunft realisieren.“

Der nächste Gemeindebau, in dem Dachbodenwohnungen fertig werden, ist der am Kapaunplatz in der Brigittenau. Um in der wachsenden Stadt den gesteigerten Wohnungsbedarf zu decken, plant die Stadt Wien, in den nächsten Jahren 9.000 geförderte Wohnungen pro Jahr zu bauen - aus Platzgründen nicht alle unter den Dächern, sondern vor allem in Form von Neubauten - mehr dazu in Verzögerung bei neuen Gemeindebauten (wien.ORF.at).

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