Hilton-Schütze: Auslieferung nicht möglich

Der nach einem möglichen Angriff auf den serbischen Präsidenten in Belgrad festgenommene Verdächtige kann nicht nach Österreich ausgeliefert werden. Der Serbe wird in Wien wegen einer Schießerei vor dem Hotel Hilton gesucht.

Das serbische Gesetz untersagt die Auslieferung eigener Bürger. Das berichtet die serbische Tageszeitung „Vecernje novosti“ am Mittwoch. Für die Auslieferung von mutmaßlichen Kriegsverbrechern an das UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag musste aus diesem Grund extra ein Gesetz erlassen werden. In Belgrad werde im Fall von Luka R. ein Rechtshilfeansuchen aus Wien erwartet, berichtete die Zeitung weiter - mehr dazu in Hilton-Schüsse: Flüchtiger an Attentat beteiligt.

Präsidentenkolonne attackiert

Der in Wien gesuchte R. soll am Samstag laut serbischen Medienberichten am Steuer eines schwarzen Bentley gegen den Dienstwagen von Präsidenten Aleksandar Vucic gefahren sein. Das Auto dahinter, in dem sich der Sicherheitsdienst des Präsidenten befand, wurde blockiert. Dem dritten Wagen der Präsidentenkolonne gelang es schließlich, die Täter aufzuhalten. R. und zwei weitere Personen, die in den Vorfall verwickelt gewesen sein soll, befinden sich derzeit in 30-tägiger Untersuchungshaft.

Der Sprecher des Bundeskriminalamtes, Vincenz Kriegs-Au, hatte am Dienstag bestätigt, dass R. Anfang März vor dem Hotel Hilton den Schuss abgab und einen Rumänen schwer verletzt hatte. Seitdem fehlte von dem Schützen jede Spur.

Lenker und Drogen- und Alkoholeinfluss

Der serbische Präsident spielt den Zwischenfall unterdessen herunter. Es sei nichts Schlimmes passiert, sagte Vucic einem Belgrader TV-Sender. Medienberichten zufolge war R., der zum Zeitpunkt des Zwischenfalls unter Drogen- und Alkoholeinfluss stand, mit mehr als 200 Stundenkilometern unterwegs. Der Bentley gehört einem ehemaligen Fußballspieler, der noch einvernommen werden muss, berichtete „Vecernje novosti“ weiter.

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