Konflikte eskalieren oft zu Weihnachten

Die stille Zeit zu Weihnachten kann für manche Menschen zur Qual werden. Einige fühlen sich einsamer als sonst, familiäre Streitigkeiten können eskalieren. Wiens Notrufstellen bieten auch während der Feiertage rund um die Uhr Hilfe.

Ein verbranntes Essen, ein falsches Geschenk - Kleinigkeiten können der Auslöser für eine Eskalation sein. Gerade Weihnachten ist mit hohen Erwartungen verknüpft, sagt Martina Steiner vom Frauennotruf: „Bei Menschen, die gewaltbereit sind, kommt es, durch den Stress vor den Feiertagen, durch die Nähe zur Familie, möglicherweise auch durch Alkohol, dazu, dass die Hemmschwelle zu Gewalt sinkt.“

Mehr Beratungen in den ersten Jännertagen

Vor allem nach den Feiertagen läutet es oft beim Frauennotruf. In den ersten Jännertagen steigen die Beratungen um ein Drittel an. Ähnliches beobachtet auch Marlies Matejka von der Telefonseelsorge - 100 Telefonate führt die Seelsorge im Durchschnitt täglich. Die meisten Anrufe verzeichnet man im Jänner - am Heiligen Abend rufen vor allem einsame Menschen an: „Weil sie niemanden haben, mit dem sie sprechen könne, weil sie niemanden haben, der sie besucht“, so Matejka.

Notrufe

Telefonseelsorge: 142
Frauennotruf: 01/71 71 9
Frauenhelpline: 0800/ 222 555

Wer alleine lebt, ist zu Weihnachten meist noch eher auf sich alleine gestellt, so Matejka. „Weil auch zum Beispiel bei alten Menschen kommt dann am Wochenende kein Arzt, alles ist reduzierter - und man ist manchmal noch mehr mit sich alleine.“ Bei der Telefonseelsorge und dem Frauennotruf sind Ehrenamtliche zu den Feiertagen rund um die Uhr im Dienst.

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