Bank-Austria-Zentrale wird Supermarkt

Die traditionsreiche Zentrale der ehemaligen Creditanstalt (CA) - heute Bank Austria - am Wiener Schottentor wird ein Supermarkt mit Gastronomie. Die Bank Austria-Mitarbeiter übersiedeln im Frühjahr auf ihren neuen Campus.

Laut der Tageszeitung „Der Standard“ zieht im Erdgeschoß der Bank-Austria-Zentrale mit seinem historischen Kassensaal eine Supermarktkette mit großer Gastronomie ein. Welche Kette das sein wird, wird noch nicht verraten. Die Stockwerke darüber seien als Büroräume für einen Konzern vorgesehen, im Keller werden Safes und Tresore von einem Finanzdienstleister genutzt. So sehe es die Planung des Projektentwicklers Pema vor, der gemeinsam mit der früheren Kika-Leiner-Eigentümerfamilie Koch die Immobilie vermarktet.

Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet

Das Gebäude an der Ecke Schottengasse/Schottenring wurde in den Jahren 1909 bis 1912 für den Wiener Bankverein und unter der Ägide von Albert Salomon Anselm von Rothschild errichtet. Die Architekten waren Ernst Gotthilf und Alexander Neumann. Um Platz zu schaffen, wurden dafür bestehende Häuser abgerissen. Dabei handelte es sich um Ringstraßenbauten, die erst wenige Jahrzehnte zuvor errichtet worden waren.

Der Bau kostete damals 14 Mio. Kronen, nach heutigem Geldwert rund 60 Mio. Euro. Ab 1934 war die Zentrale der Credit-Anstalt untergebracht, seit 2002 die Bank Austria-Zentrale. Der bekannteste Saal des Hauses ist das Oktogon - mehr dazu in Zentrale der Bank Austria ist 100.

Bei der Eröffnung der Zentrale 1912 hatte das Gebäude auch einen Direktionseingang auf der ringseitig gelegenen Front. Dieser wurde jedoch wenig später abgerissen, seitdem betritt man das Haus über die Schottengasse. Dieses Haupttor soll bald wieder geöffnet werden, kündigte Pema-Chef Markus Schafferer im „Standard“ an. Der Umbau soll 2019 abgeschlossen sein - dann sollen Kunden über den Ring in den Supermarkt kommen.

Gebäude und Mobiliar unter Denkmalschutz

Bei dem Umbau muss auch auf den Denkmalschutz geachtet werden. Erhaltungswürdig ist nicht nur ein Großteil des Gebäudes, sondern auch zahlreiche Möbel und anderes Inventar. So etwa der „Bonzenheber“, der nur von Vorstandsmitgliedern benutzt werden durfte.

Bank Austria Zentrale Schottengasse

APA/Schlager

Das Gebäude steht großteils unter Denkmalschutz

2013 verkaufte die Bank Austria ihre Zentrale in der Schottengasse an eine Beteiligungsgesellschaft der RPR Privatstiftung von Investor Ronny Pecik. Im Frühjahr 2018 will sie endgültig an ihren neuen Standort am Nordbahnhofgelände übersiedeln. Der Kaufpreis wurde damals nicht bekanntgegeben. In früheren Medienberichten war von 125 Mio. Euro die Rede, die die italienische Bank-Austria-Mutter UniCredit für das Gebäude haben wolle - mehr dazu in Pecik kauft Bank-Austria-Zentrale.

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