Spenden-Causa: Chorherr tritt aus Verein zurück

Nach Kritik an seiner Tätigkeit für den karitativen Verein „s2arch“ hat der Planungssprecher der Grünen, Christoph Chorherr, alle seinen Funktionen in dem Verein zurückgelegt. Der Verein betreibt Schulen in Südafrika.

„Die bisherige Diskussion hat den Verein negativ beeinträchtigt. Dem Projekt keinen Schaden zuzufügen, steht an erster Stelle, daher habe ich alle mit dem Verein in Zusammenhang stehenden Funktionen abgegeben“, so Chorherr in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber „Wien heute“. Neuer Obmann ist laut der Vereinswebsite Jörg Hofmann.

Chorherr

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Grüner Planungssprecher nicht länger Obmann des von ihm gegründeten Vereins

Heumarkt-Gegner erhoben Vorwürfe

Die Causa war im Zuge der Debatte um das umstrittene Bauprojekt am Heumarkt publik geworden. Gegner des Projekts warfen Chorherr vor, dass durch Spenden von Immobilienunternehmen an seinen Verein möglicherweise Einfluss auf seine politische Tätigkeit als Planungssprecher genommen worden sei - mehr dazu in Spendenaffäre um Chorherr geht weiter. Chorherr wies das stets zurück. Die Opposition übte scharfe Kritik an der „Unvereinbarkeit“ der beiden Tätigkeiten Chorherrs.

Der österreichische Verein „s2arch - social and sustainable architecture“ wurde 2004 von Chorherr gegründet und ist Teil der Initiative Ithuba, die zwei Schulen und ein Berufsbildungszentrum in Südafrika betreibt.

Opposition fordert weitere Schritte

Der Rückzug Chorherrs aus dem Verein freut die Opposition. Ausreichend ist der Schritt aber keineswegs, wie die ÖVP und die NEOS am Montag befanden.

Der Rückzug aus „s2arch“ sei ein wichtiger Schritt, dem jedoch weitere dringend folgen müssen, meinte die stellvertretende Klubobfrau der ÖVP in Wien, Elisabeth Olischar: „Das ist ein klarer Fall von Unvereinbarkeit, hier muss Chorherr endlich für volle Transparenz sorgen.“ Dass der Verein finanzielle Zuwendungen aus jenem Bereich erhalten habe, für den Chorherr in der Stadt Verantwortung trage, werfe viele Fragen auf, die noch zu klären seien, hieß es in einer Aussendung.

Auch die Klubobfrau der Wiener NEOS, Beate Meinl-Reisinger, begrüßte den Schritt. Man fordere aber weiterhin „volle Aufklärung“ über die Affäre: „Die Vereinsbilanzen sind nach wie vor im Dunkeln. Und die Optik bleibt verheerend - der selbsternannte oberste Bauherr Wiens, Chorherr, erhält für seinen privaten Verein Spenden von Immobilienentwicklern.“ Dies würde das Vertrauen in die Politik massiv schädigen.

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