Baby geschüttelt: Vater in Haft

Zwei Männer haben am Sonntag in Wien laut Polizei ihre Ehefrauen angegriffen bzw. mit dem Umbringen gedroht. Ein 44-Jähriger attackierte dabei auch seinen zehn Monate alten Sohn und schüttelte ihn. Die Männer sind in Haft.

Gegen den 44-jährigen Tunesier bestand nach früherer Gewaltdelikten und mehreren Betretungsverboten bereits seit August 2017 eine vom Gericht erlassene Einstweilige Verfügung, dass er seine Frau und seien Sohn nicht treffen bzw. kontaktieren darf. Dennoch suchte er am Sonntag kurz vor 14.00 Uhr die Slowenin und das Baby in einem Park auf - um das Kind zu sehen, wie er gegenüber der Polizei angab.

Das Paar geriet in Streit. Auf dem Rückweg zur Wohnung der Frau bespuckte er die 29-Jährige laut Polizei und trat mehrfach auf sie ein. Außerdem soll er seinen Sohn geschüttelt haben und Frau und Kind mit dem Umbringen bedroht haben, sollte er nicht „nach Hause zurückkehren dürfen“. Passanten verständigten die Polizei.

Erneut Betretungsverbot ausgesprochen

Als die Einsatzkräfte in der Anastasius-Grün-Gasse eintrafen, war der 44-Jährige abwechselnd weinerlich und angriffslustig. Er wurde festgenommen, die Polizei sprach erneut ein Betretungsverbot gegen ihn aus. Der 44-Jährige behauptete, aufgrund des Fastens im Ramadan aggressiv zu sein. Er wurde wegen versuchter Körperverletzung und schwerer Nötigung angezeigt. Die 29-Jährige und das Baby blieben unverletzt.

38-Jähriger soll Frau mit Messer bedroht haben

Kurze Zeit zuvor war die Polizei wegen eines Randalierers in die Spittelbreitengasse in Meidling gerufen worden. Die Beamten trafen dort kurz vor 13.30 Uhr in einer Wohnung auf eine weinende und verängstigte Frau und ihre zwei Kinder. Die 39-jährige Türkin gab an, dass ihr Mann sie mit einem Messer und mit dem Umbringen bedroht und anschließend die Wohnung verlassen habe. Der 38-Jährige kaufte eine Flasche Schnaps und konsumierte diese, ehe er zur Wohnung zurückkehrte.

Die Beamten nahmen die Frau und die Kinder mit auf die Polizeiinspektion. Die Staatsanwaltschaft verfügte die sofortige Vernehmung des 38-Jährigen. Als ein Streifenwagen erneut zur Wohnung fuhr, trafen die Beamten dort den stark alkoholisierten Mann an. Ein Alkovortest ergab 2,02 Promille. Der Türke wurde zur Einvernahme ebenfalls auf die Inspektion gebracht. Als er dort seine Frau sah, wurde er äußerst aggressiv, schrie herum und ging mit erhobenen Fäusten auf einen Polizisten los. Er wurde festgenommen und mit einem Betretungsverbot belegt.

Hilfe für Opfer häuslicher Gewalt

Hilfe für Opfer von häuslicher Gewalt bietet in Wien zum Beispiel die Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie in Wien-Neubau (Neubaugasse 1/3). Geholfen wird hier kostenlos und vertraulich. Das Angebot umfasst neben Beratungen auch die Begleitung zur Polizei oder bei einem Gerichtsprozess. Die Interventionsstelle steht Opfern aller Nationalitäten offen, auch eine Betreuung in anderen Sprachen als Deutsch ist möglich - zum Beispiel Kroatisch, Russisch und Türkisch. Bei Bedarf können auch Dolmetscherinnen hinzugezogen werden.

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