Der letzte Zeuge des Staatsvertrags
Sendungshinweis: „Menschen im Gespräch“, 11. Mai 2015
Er wollte nach den Krieg einfach raus aus Österreich und fremde Kulturen kennenlernen, sagt Herbert Grubmayr. Dieser Wunsch brachte ihn nach dem Jus-Studium in den diplomatischen Dienst. Die Russisch-Kenntnisse aus der Schule brachten ihn im Frühjahr 1955 nach Moskau, wo eine eigenartige, ambivalente Stimmung herrschte. Die Verhandlungen waren zäh, erzählt Grubmayr im Gespräch mit Radio-Wien-Redakteur Bernd Matschedolnig. Es sei dabei auch um das Erdöl aus dem Marchfeld gegangen. Dabei bewährte sich das Verhandlungsgeschick des gelernten Baumeisters Julius Raab.
ORF/Bernd Matschedolnig
Nach einer knappen Woche konnten die Verhandlungen positiv abgeschlossen werden. Das Finale bildete ein legendäres feucht-fröhliches Dinner im Kreml. Die Unterzeichnung des Staatsvertrages erlebte Grubmayr in Moskau. Er betreute dort die österreichische Botschaft.
Die Sowjetunion bestimmte auch danach indirekt das Leben des Diplomaten: Bei einem Staatsbesuch von Nikita Chrustschow lernte er seine spätere Frau kennen. Sie begleitete ihn auf seinen weiteren diplomatischen Stationen in Südamerika, Moskau und Bonn.
Audio: „Menschen im Gespräch“ mit Herbert Grubmayr zum Nachhören
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ORF-Wien-Serie zum Staatsvertrag
Der ORF Wien würdigt das 60-jährige Jubiläum der Unterzeichnung des Staatsvertrags mit einer Serie. Von Montag und Samstag hören sie auf „Radio Wien“ Geschichten rund um die Unterzeichnung, „Wien heute“ berichtet von Montag bis Freitag um 19.00 Uhr in ORF 2.