Gärten für Allergiker

Kaum regt sich das erste Grün, beginnt für viele Menschen die Leidenszeit. Aber auch als Allergiker muss man nicht auf die erholsame Zeit im Garten verzichten, wenn man laut Radio Wien- Pflanzenexperte Karl Ploberger einige Tipps beachtet.

Bei der Gartengestaltung kann die Pollenbelastung erheblich gemindert werden. Man sollte darauf achten, dass möglichst alles, was Heuschnupfen oder Asthma auslöst, gemieden wird. Mauern, Glaswände und Dichtzäune schaffen windberuhigte Gartenräume. Größere Wasserflächen, Wege und Plattenbeläge sind charakteristisch für den allergenarmen Garten. Wasserpflanzen wie Seerosen, Sumpfcalla, Wasserschwertlilien oder Hechtkraut („Pontederia“) werden von Allergikern meist gut vertragen. Bewegtes Wasser sammelt Pollen auf. Er schwebt noch einige Zeit auf der Oberfläche und kann über einen Skimmer oder mit dem Kescher abgesammelt werden.

Die Pflanzenauswahl sollte sich auf solche Arten beschränken, die im Sommer wenig Pflege brauchen, also auf Stauden und hartlaubige Sträucher wie Rhododendron oder Kirschlorbeer. Im allergenarmen Garten gibt es keine Rasenflächen, denn kurzgeschnittene Gräser wirken als Staubfänger und wirbeln die Pollen beim Mähen wieder auf. Aus dem gleichen Grunde sind auch Hecken als Sammler von Pilzsporen und Staub nicht gerne gesehen. Beim Schneiden würde alles wieder in Umlauf kommen. Spaliere, Mauern oder Dichtzäune aus Holz sind die willkommenen Alternativen. An ihnen ist Platz für viele dekorative Kletterpflanzen, die wie Efeu immergrün sind, wie Glockenreben, Kaiser- und Purpurwinden schöne Blüten tragen oder wie Wein, Kiwi und Kletterzucchini nahrhafte Früchte hervorbringen.

Gartenmauer

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Aufpassen auch bei der Weggestaltung

Man sollte auch als Wegebelag keine Holzschnitzel, Sägespäne oder Holzhäcksel verwenden. Darauf wachsen viele Pilzsporen, die häufig Auslöser sind für Allergien. Stattdessen ist der früher so gerne verwendete Zierkies eine gute Alternative. Eine dünne Schicht Kies und ein vorher verdichteter Boden oder ein Vlies darunter genügen, um kein Unkraut hochkommen zu lassen.

Auch beim Jäten werden viele Sporen aufgewirbelt. Es gilt daher, den Boden durch andere Maßnahmen pflegeleichter zu machen. Gut geeignet sind Bodendecker wie Efeu, Immergrün, Golderdbeere („Waldsteinia“), Schaumblüte („Tiarella“) oder Dickmännchen („Pachysandra“). Damit solche Flächen nicht langweilig wirken, kann man dazwischen Zwiebelblumen setzen: Von Narzissen im Frühjahr bis zu Herbstzeitlosen am Ende des Gartenjahres.

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt in den Tag“, 17. Juli 2015

Für die Sommerbepflanzung von allergiefreien Beeten bietet sich eine breite Auswahl an. Fleißige Lieschen, Salbei, Geranien, Löwenmäulchen, Fingerhut, Stiefmütterchen, Studentenblumen, Kapuzinerkresse oder Bartfaden sind robust und blühen lange. Gut geeignet sind auch Stauden wie Glockenblumen, Akelei, Flockenblumen, Nelkenwurz, Schwertlilien, Funkien, Storchenschnabel, Taglilien, Rittersporn und Tränende Herzen. Bevorzugen Sie vor allem gefüllte Sorten, denn bei diesen sind die Staubgefäße in Blütenblätter umgewandelt, die Blüten sind somit steril. Neue Entwicklungen gibt es bei Lilien und Sonnenblumen mit Sorten, bei denen die Pollen weggezüchtet wurden.

Für die Terrasse sind Kübelpflanzen ideal: Hibiskus, Fuchsien und Petunien, Palmen, Korallensträucher und Zieringwer. Vorsicht ist geboten bei stark duftenden Pflanzen wie Engelstrompeten, Orangen, Zitronen und Mandarinen, denn sie stehen im Verdacht bei empfindlichen Menschen Asthma auszulösen.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.

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