Grüne Vitamine für graue Herbsttage

Der Sommer mit seinem Angebot an Vitaminen ist Geschichte. Doch gerade an den grauen Herbsttagen wächst wieder die Lust auf frisches Grün. Radio-Wien Pflanzenexperte Karl Ploberger gibt Tipps, welche Kräuter man jetzt ziehen kann.

Sendungshinweis:

„Gut gelaunt in den Tag“, 21. Oktober 2016

Generell gilt: Alle Kräuter sind Sonnenkinder und können mit dem wenigen Licht auf der Fensterbank und den im Vergleich hohen Temperaturen nur schlecht umgehen. Dennoch gedeihen sie, wenigstens für ein paar Wochen, ganz gut. Die besten Pflanzgefäße für Kräuter sind Tontöpfe, obwohl man die Pflanzen dann öfter gießen muss. Dafür ist das Klima ausgeglichen und es kann in den Töpfen aus Ton kaum zu Staunässe kommen.

Die Robusten

Salbei Die Stöcke kann man ganz spät ins Haus holen, denn sie sind absolut frostfest. Damit sie aber zarte neue Blätter entwickeln, stellt man sie auf die Fensterbank, je heller umso besser. Nicht zu viel gießen und nicht düngen. Die würzigen Blätter für Tee, für das berühmte „Saltimbocca alla Romana“ oder einfach zum Kauen bei Halsschmerzen verwenden.

Rosmarin Das Kraut des Südens liebt die Sonne und kann ebenfalls sehr lange im Freien bleiben. Ein ganz heller Platz ist das Um und Auf und die richtige Erde. „Mineralisch“ nennt es der Gärtner, wenn sie im wesentlichen aus Sand, Kies und nur wenig Gartenerde bestehen soll. Als Würze für Huhn, Kartoffeln oder als Zugabe ins Salatöl ist Rosmarin ein Muss.

Minze Im Garten ein wucherndes Kraut, beginnt sie im Zimmer oft zu leiden. Allerdings erst nach einigen Wochen. Zunächst gibt es einen Wachstumsschub und diese frischen Blätter verwendet man sofort. Aufpassen auf Blattlaus & Co, Schädlinge werden vom Duft der Minze magisch angezogen. Außerdem muss die Pflanze gut feucht gehalten werden. Blätter für Tees, in geringen Mengen für Salat und als Deko für den Nachtisch verwenden.

Kräuter in Töpfen

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Die Geduldigen

Schnittlauch Traditionell gehört der Schnittlauch auf die Fensterbank in die Küche. Nicht in den letzten dunklen Winkel der Küche, sondern auch hier: Je mehr Licht, desto länger wird der Stock überleben. Holt man den Schnittlauch aus dem Garten oder vom Balkon ins Haus, erst dann einräumen, wenn es einige Tage Frost gegeben hat. Dann erst beginnt der Schnittlauch wieder kräftig zu treiben. Als Brotbelag, für Salat und Suppen ist es das meistverwendete Kraut in der Küche.

Kresse Sie ist flott und muss alle zwei Wochen neu ausgesät werden. Dann aber bringt sie schnell eine fantastische Würze mit vielen Vitaminen. Am besten auf einem Kresse-Igel, Küchenrolle oder auch in flachen Saatschalen anbauen. Für Brotbelag, Kräuteraufstriche oder Smoothies bestens geeignet.

Thymian Das totale Sonnenkind leidet auf der Fensterbank vor allem dann, wenn zu viel gegossen wird. Als Erde sollte man hier ein sehr durchlässiges Substrat mit Kies, Tongranulat und Sand wählen. Verwendet werden die Blätter für Fleischgerichte, Suppen und auch Tees.

Die Empfindlichen

Basilikum Die absolute Mimose unter den Kräuterpflanzen ist das Basilikum. Das Kräutlein ist extrem sonnenhungrig und wärmebedürftig. Schon der Heimtransport kann an kühlen Tagen das Ende bedeuten. Volles Licht, aber niemals lüften, wenn die Pflanze in der Zugluft steht. Bio-Aussaaterde ist ideal, doch ist es empfehlenswert nicht zu säen, sondern Pflanzen zu kaufen. Wöchentlich sollte gedüngt werden. Die Blätter (immer oben abgezupft, damit sie sich verzweigen) für Salat, Mozzarella oder Nudeln verwenden.

Dill Ebenfalls sensibel ist der Dill. Macht er schon im Garten, was er will, gibt er sich im Blumentopf auch kompromisslos: Ohne Licht wächst er ins endlose. Am besten sofort die Blätter abzupfen. Normale Biopackungserde verwenden. Frisch als Beigabe zu Lachs, für Gurkensalat und Kräuterbutter eine Köstlichkeit.

Petersilie Neben dem Schnittlauch ist Petersilie die wichtigste Würze. Leider aber im Topf nur ein Kurzzeitgast auf der Fensterbank. Hat man im Garten Petersilienwurzeln, dann diese ausgraben und in Töpfe setzen. Sie liefern am sichersten über einige Wochen frische Blätter. Für Kartoffeln in Butter geschwenkt ein Muss, aber auch eine Köstlichkeit im Salat und in der Kräuterbutter.

Alle Tipps des Radio-Wien-Pflanzenexperten Karl Ploberger können Sie hier nachlesen.

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