Reise der Liebenden: Klimts „Kuss“ zieht um
Das wohl berühmteste Liebespaar der Kunstgeschichte kann man jedoch bereits ab 6. Februar, dem 100. Todestag des Künstlers, in neuer Umgebung betrachten. Zuletzt befand sich das Bild im Westflügel des Belvedere, jetzt ist es 100 Meter weiter im Ostflügel zu finden. Der Umzug fand in der Nacht vom 31. Jänner auf den 1. Februar statt.
Ouriel Morgenstzern, © Belvedere, Wien
Zeitfenster in Öl und Aquarell
Anlass des Ortswechsels ist die Präsentation des Bildes in der neuen Schausammlung. Im neu gestalteten „Kuss“-Raum kann das Gemälde wieder bestaunt werden. Der eigens für das Kunstwerk geschaffene Raum ist Teil der neuen Schausammlung, welche am 1. März ihre Tore öffnet. Dort können die Meisterwerke aus der Sammlung des Belvedere nach Epochen gegliedert bewundert werden. Teil dieser Zeitreise durch die Kunst sind Themenräume, in denen Fragen zu Österreichs Geschichte, seiner Identität und seiner Kunst nachgegangen wird, welche alle Epochen überspannen.
Veranstaltungshinweis:
„Schausammlung Neu“, ab dem 1. März, Schloss Belvedere, Prinz Eugen-Straße 27, täglich 9.00 bis 18.00 Uhr, Freitag bis 21.00 Uhr
Der „Kuss“ ist das Herzstück der Klimt-Sammlung um das sich 23 weitere Werke des, zu Lebzeiten kontrovers diskutierten, Künstlers sammeln. Mit diesen 24 Gemälden ist das Wiener Belvedere im Besitz der weltweit größten Klimt-Sammlung. Die neue Vitrine schützt das Gemälde, welches Klimt und seine Lebensfreundin Emilie Flöge innig umschlugen zeigt, nicht mehr nur gegen Farbbeutel und Berührungen, sondern auch gegen Kugeln.
Ouriel Morgenstzern, © Belvedere, Wien
Bild als „Superstar der Kunstwelt“
„Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit“ lautet der Wahlspruch der Secession, welcher in goldenen Lettern auf dem Wiener Secessionsgebäude prangt. Klimt ist bis heute einer der beispielhaftesten Secessionskünstler, eine Bewegung, die er selbst maßgeblich prägte. Doch Klimts „Kuss“ demonstriert mit Millionen Besuchern jedes Jahr seine Zeitlosigkeit.
„Das Bild bringt universelle Themen zum Ausdruck, die in allen Kulturen ähnlich verstanden werden. Die Summe daraus machte das Bild zum Superstar der Kunstwelt“, beschreibt Stella Rollig, die Generaldirektorin des Belvedere die internationale Beliebtheit des Gemäldes. Für all jene Paare, welche den Vergleich mit dem berühmten Paar nicht scheuen, gibt es im Belvedere bald auch einen Selfie-Point, an dem man sich vor einer Replik des Kunstwerks fotografieren kann.
Links:
- Klimts „Kuss“ zum Anfassen (wien.ORF.at)
- Rollig hat viel Arbeit im Belvedere (wien.ORF.at)
- Gustav Klimt und die Emanzipation (news.ORF.at)
- Belvedere