Düfte zum Wohlfühlen

Jede Jahreszeit hat ihren ganz speziellen Duft-Charakter. Vanille, Orange, Zimt und Lebkuchen: der Duft der Weihnachtszeit sorgt laut „Radio Wien“-Beauty-Expertin Helga Fiala für gute Stimmung und Glücksmomente.

Es gibt wohl kaum eine Zeit im Jahr, die uns so emotional berührt wie der Advent und das Weihnachtsfest. Hier sind Kindheitserinnerungen und bewegende Lebensmomente verankert, die durch gewisse Gerüche ganz einfach abgerufen werden können.

Den Duft von Bratäpfeln, Bienenwachskerzen, Tannenzweigen, Weihrauch und Vanille verbinden wir automatisch mit der Weihnachtszeit. Man kann sagen, die Adventzeit ist die sinnlichste Zeit des Jahres, und zu Weihnachten erleben unsere Sinne einen Höhenflug.

Deshalb riecht Weihnachten so gut

Unsere Geruchskultur ist anerzogen. Die Aromen und Weihnachtsdüfte sind Düfte der Vorfreude und wir haben gelernt, sie durch Erfahrung und kulturbedingt einzuordnen. Wenn unsere Eltern oder Großeltern den Weihnachtsmarkt mit seiner Duftwelt als positiv empfunden haben, haben wir das genauso übernommen und erleben diese Freude jedes Mal, wenn uns diese Geruchskombination in die Nase steigt.

Duft-Favoriten in der kalten Jahreszeit

Grundsätzlich steht das Wohlbefinden im Vordergrund, also suchen wir automatisch nach Düften, die uns in positive Stimmung versetzen. Dazu kommt die Tatsache, dass im Winter die Tage kürzer sind und es rascher dunkel wird. Hier sind Stimmungsaufheller natürlich sehr gefragt.

Duft Kerze Duftkerze

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Kein Wunder, dass wir im Herbst und Winter Düfte bevorzugen, die mit Aromen wie Vanille, Orange, Zimt, Kaffee, aber auch Weihrauch und Myrrhe punkten.

Weihrauch und Myrrhe

In immer mehr Parfums finden sich diese beiden intensiven Duftstoffe. Und das nicht ohne Grund. Weihrauch verfügt über eine entspannende und angstlösende Wirkung, in unserer stressigen Welt sicher nicht unwichtig.

Düfte unterscheiden

Unsere Nasen haben mit der schnellen Entwicklung von Düften nicht Schritt gehalten. Normalerweise schaffen wir es, bis zu 200 Düfte zu unterscheiden. Ein Parfümeur, der diese Fähigkeit trainiert, kann sehr viel mehr Aromen unterscheiden und arbeitet zum Beispiel mit einer Duftpalette, die sich aus rund 3000 natürlichen und synthetisch hergestellten Rohstoffen zusammensetzt.

Gute und schlechte Düfte

Wir pflegen leider unseren Geruchssinn nicht besonders. Oft übernehmen wir ein Gruppenverhalten und empfinden dann schnell einen Geschmack als gut. Ein Geruchstraining wäre deshalb in vielerlei Hinsicht wichtig. Nicht nur, um die Qualität von Parfums richtig einschätzen zu können, sondern zum Beispiel auch bei der Veränderung von Essgewohnheiten. Kann man gut und differenziert riechen, so merkt man bald den Unterschied von Lebensmitteln und ist dann auch eher bereit, sich ausgewogen zu ernähren.

So funktioniert das Riechen

Der Mensch besitzt etwa 30 Millionen Riechzellen am Dach der Nasenhöhle. Die Nase ist das einzige Sinnesorgan, das seine Impulse direkt ins Gehirn leitet, ohne dass andere Nervenzellen dazwischen geschaltet sind. Einer der Informationswege führt von dort direkt zum Sitz der Emotionen, ins Limbische System.

Sendungshinweis:

„Radio Wien“ am Wochenende, 15.12.2018

Dieses erzeugt über die eintreffende Duftinformation ein Gefühl. Je nach Geruch kann es Freude, Angst, Ekel oder Wohlbehagen erzeugen. Dieses geschieht unkontrolliert und kann nicht beeinflusst werden. Sobald wir einen Duft riechen können, ist er schon in unserem Gehirn angekommen.

Duftmarketing

Düfte schaffen Stimmung. Wenn ein Buchgeschäft nach Papier, Leim und Bucheinbänden riecht, steigert das die Kauflust. Duftmarketing geht soweit, dass Bäckereien mit dem Duft von frisch gebackenem Brot und Gemüsestände in Supermärkten mit dem Duft von frischen Tomaten und Petersilie arbeiten, um den Umsatz zu fördern.

Düfte mit neuen Gefühlen besetzen

Es ist eine Frage des Lernprozesses, aber grundsätzlich natürlich möglich. Das beste Beispiel ist der Duft des Ex-Mannes, der zunächst negativ besetzt ist, aber an einem anderen, sympathischen Mann dann doch wieder gut riechen kann.

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