Nebenwirkungen beachten

Übelkeit, Kopfschmerzen, Müdigkeit – oft ist die Liste der Nebenwirkungen von Arzneimitteln lang. Warum sie dennoch angeführt werden müssen und wie ernst man sie nehmen sollte, weiß „Radio Wien“ Apothekerin Elisabeth Sommer.

Ein Beispiel: Drei erwünschten Wirkungen stehen zehn bedrohlich klingende Nebenwirkungen gegenüber. Dabei übersieht man nur allzu leicht, dass diese unerwünschten Wirkungen ja keineswegs auftreten müssen, sondern oft nur zu einem verschwindend kleinen Prozentsatz auftreten können. Bei der Arzneimittel-Registrierung legen die Gesundheitsbehörden hohe Sicherheitsstandards an. Ein neuer Stoff muss genau erforscht und in seinen Haupt- und Nebenwirkungen exakt dokumentiert sein, bevor er die Zulassung erhält. Generell sollte man sich vor jeder Ersteinnahme nach Neben- und Wechselwirkungen erkundigen. Je mehr man über die Behandlung weiß, umso besser kann das zur Gesundung beitragen.

Sendungshinweis:

„Radio Wien am Vormittag“, 9. April 2019

Unsere Arzneimittel sind sehr sicher, aber sie sind Waren besonderer Art. Die richtige Anwendung in der richtigen Dosierung sowie kompetente Information führt zu einem optimalen Nutzen-Risiko-Verhältnis. Rezeptfreie, also ohne ärztliche Verschreibung erhältliche Arzneimittel sind auch nicht „harmlos“. Sie sollten zwar bei bestimmungsmäßigem Gebrauch keine Nebenwirkungen aufweisen, werden aber manchmal im Sinne eines falsch verstandenen „viel hilft viel“ zu häufig oder zu hoch dosiert genommen.

Kopfschmerzen

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Oft führt falsche Dosierung zu Nebenwirkungen

Das rezeptfreie Paracetamol kann etwa in der falschen Dosierung zu Leberproblemen führen. Die Leber ist auch jenes Organ, in dem die meisten Arzneistoffe über ein bestimmtes Enzymsystem abgebaut werden. Je mehr Arzneimittel gleichzeitig eingenommen werden, desto eher können sich auch untereinander Wechselwirkungen ergeben. Diesbezüglich ist wichtig zu wissen, zu welcher Tageszeit ein Medikament am besten genommen werden soll und wie es mit den Mahlzeiten aussieht. Manche Arzneistoffe werden besser vertragen, wenn man sie zum Essen nimmt, zum Beispiel Antibiotika, andere müssen nüchtern eingenommen werden, um die Wirkung zu gewährleisten, zum Beispiel Eisenpräparate.

Weil sich auch mit Getränken wie Milch, Tee oder Kaffee Wechselwirkungen ergeben können, sollte man Arzneimittel generell nur mit Wasser einnehmen, davon aber mindestens ein Viertel Liter. Zum Schutz der Leber kann man auch pflanzliche Hilfen einsetzen, wie zum Beispiel die Mariendistel. Silymarin ist ein aus den Früchten der Mariendistel gewonnener Wirkstoff, der leberschützend, leberstärkend und entgiftend wirkt.