Lugner darf nicht mehr zum Life Ball

Nach einem Sager über einen direkten Zusammenhang von Homosexualität und Aids ist Richard Lugner als Gast beim Life Ball unerwünscht. Das ließ Organisator Gery Keszler in einem offenen Brief wissen. Lugner reagierte gelassen.

„Ein Veganer wird aus mir nicht, auch kein Homosexueller. Das sind so gewisse Dinge, wo ich sage: ‚Das überlasse ich anderen, diese Späße.‘ ... Ich habe jetzt unlängst ein Buch gelesen, also ein Kapitel über Homosexualität, und da habe ich gelesen, wie gefährlich das ist und was da alles für Gefahren schlummern. Deswegen wird man eben Aids-krank“, sagte Lugner gegenüber dem ORF-Magazin „Chili“ am Rande einer Autogrammstunde mit Pamela Anderson.

Keszler ist „entsetzt“

Life-Ball-Organisator Keszler ist entsetzt und reagierte am Mittwoch mit einem offenen Brief auf diese Aussage: „Ich möchte persönlich und im Namen von Aids Life mein Unverständnis, offen gesprochen, mein schieres Entsetzen zum Ausdruck bringen. In Ihrem Sinne kann diese Aussage nur als Zeichen schleichender Demenz interpretiert werden, denn als wiederholter Besucher des Life Ball und Medienkonsument sollten Sie mit den tatsächlichen Fakten der Aids-Problematik vertraut sein.“

Richard Lugner mit Begleitung 2009 beim Life Ball

APPA/Fohringer

Lugner mit Begleitung 2009 beim Life Ball

Neuerlicher Besuch wäre „Affront“

Weltweit würden etwa 34 Millionen Menschen mit einer HIV-Erkrankung beziehungsweise mit Aids leben, darunter sei mehr als die Hälfte weiblich, der Anteil der betroffenen Homosexuellen sei zudem marginal, so Keszler, der weiters von einer „undifferenzierten, ignoranten und irreführenden Aussage“ sprach.

Keszler will Lugner jedenfalls nicht mehr beim Life Ball sehen: „Im Sinne der Sache bitten wir Sie, den Life Ball künftig nicht mehr zu besuchen. Ihre Anwesenheit bei einer Aids-Charity wäre ein Affront gegenüber all jenen, die sich schon seit Jahrzehnten im Kampf gegen HIV/Aids und Stigmatisierung engagieren, sich für Prävention und Aufklärung einsetzen und für mehr Toleranz gegenüber Betroffenen stark machen.“

Lugner: „Das trifft mich nicht“

Lugner selbst zeigte sich in einer ersten Reaktion gegenüber wien.ORF.at unbeeindruckt. „Das trifft mich nicht. Ich war im vergangenen Jahr nicht beim Life Ball und hatte auch nicht vor, den heuer zu besuchen“, so Lugner. Er könne sein Geld auch woanders ausgeben.

Link: