Hitze: Schäden bei Gemüse

Die Hitzewelle der vergangenen Tage hinterlässt ihre Spuren in der Wiener Landwirtschaft. Die Landwirtschaftskammer fürchtet, dass 30 Prozent der Ernte mancher Gemüsesorten bereits vernichtet sind. Ohne Regen droht ein noch größerer Schaden.

Erdäpfel, Zuckerrüben, Mais und Sojabohnen - diese Feldfrüchte sind besonders stark vom trockenen Wetter der vergangenen Wochen betroffen. Bei den Sojabohnen - immerhin auf zehn Prozent der Wiener Ackerfläche angebaut - droht sogar eine komplette Missernte.

Schäden in der Landwirtschaft wegen Hitze

ORF

Letzter Niederschlag Ende Juni

Die Situation der Ackerbauern werde laut Landwirtschaftskammer Wien zunehmend problematisch - den letzten bedeutenden Niederschlag habe es in der Bundeshauptstadt Ende Juni gegeben. Die aufgrund der Trockenheit entstandenen Schäden sind laut Landwirtschaftskammer sehr vom Standort abhängig und liegen derzeit zwischen 20 und 35 Prozent.

„Österreichs Bauern sind keine Technokraten, sie wirtschaften mit der Natur und für die Natur. Dadurch sind sie die ersten Leidtragenden eines jeden durch den Klimawandel hervorgerufenen Naturereignisses. Für sie wird es immer schwieriger, wirtschaftlich erfolgreich zu sein“, klagte Kammerpräsident Franz Windisch in einer schriftlich übermittelten Stellungnahme.

Noch höhere Schäden möglich

Die Böden seien völlig trocken, meinte Windisch in einem „Radio Wien“-Interview: „Falls es in den nächsten ein bis zwei Wochen keinen Regen gibt, gehen wir einer sehr prekären Situation entgegen. Dann sind Einbußen bis zu 50 Prozent möglich.“

Rund 30 Liter Regen pro Quadratmeter wären notwendig, damit die Pflanzen weiterwachsen könnten. Die Felder zu gießen ist in Wien übrigens nur zu einem kleinen Teil möglich - und laut Windisch gar nicht sinnvoll, weil nicht rentabel.

Gute Aussichten für Weinlese

Keine Sorgen macht die Hitze hingegen den Wiener Weinbauern. „Die Ernteaussichten für Wien sind qualitativ und quantitativ ausgezeichnet“, berichtete Herbert Schilling, Obmann des Wiener Landesweinbauverbandes. Im April und Mai habe es nämlich so viel Niederschlag wie noch nie gegeben und der Rebstock sei ein Tiefwurzler - deswegen gebe es keine Probleme wegen der Trockenheit.

Man hoffe nur, von Hagelunwettern verschont zu bleiben. Wenn alles nach Plan läuft, dann soll mit der Weinernte Mitte bis Ende September begonnen werden. Erwartet wird eine „durchschnittliche Menge“ von 2,3 Mio. Liter. In den vergangenen Jahren seien die Erträge wegen Hagel und Frost „im unteren Durchschnitt“ gelegen seien.

Links: