Premiere: Wien im „Rush“-Fieber

Mittlerweile bezeichnet Niki Lauda seinen Unfall als ‚Barbecue‘: Montagabend ist Premiere von „Rush - Alles für den Sieg“. Lauda wird im Formel-1-Film von Daniel Brühl gespielt. Beide haben sich für den roten Teppich beim Gartenbaukino angekündigt.

„Der Film ist sehr emotional. Die Szenen aus dem Spital nach dem Unfall sind auch für mich brutal gewesen, da ich das ja nie so in der Außensicht gesehen habe“, erzählt Lauda über „Rush“.

TV-Hinweis:
„Wien heute“ berichtet live vom roten Teppich, 19.00 Uhr, ORF2

Am 3. Oktober läuft der Film in den heimischen Kinos an. Der Blockbuster-Regisseur Ron Howard zeichnet den legendären Zweikampf von Lauda und seinem britischen Konkurrenten James Hunt nach. Österreich-Premiere feiert das internationale Projekt, dessen Drehbuchautor der Wahlwiener Peter Morgan ist, am Montagabend. Brühl, der Lauda spielt, und der ehemalige Rennfahrer haben beide zugesagt, bei der Premiere anwesend zu sein.

Zweikampf: Lauda gegen Hunt

Gipfel des Films und der legendären Rivalität zwischen Lauda und Hunt, dargestellt von Chris Hemsworth, ist der 1. August 1976. Der Ferrari des Österreichers gerät in der zweiten Runde ins Schleudern und verbrennt beim Unfall beinahe. Nur sechs Wochen später liefert sich der Wiener schon wieder ein Duell mit Hunt um den Weltmeistertitel.

„Ich bin nach sechs Monaten wieder so gefahren wie früher oder sogar besser, und das kann man nur dann, wenn man ein Problem hundertprozentig gelöst hat. Die schnelle Rückkehr gehörte zu meiner Strategie, nicht lange daheim zu sitzen und darüber nachzugrübeln, warum und wieso mir das Ganze widerfahren ist“, erklärt Lauda sein schnelles Comeback damals.

Niki Lauda

DPA/David Ebener

Niki Lauda, wie man ihn kennt, mit rotem Kapperl

Lauda bezeichnet Unfall als „Barbecue“

Den Film hat Lauda gemeinsam mit Lewis Hamilton und Nico Rosberg (den beiden derzeitigen Mercedes-Piloten) am Nürburgring gesehen. „Die beiden saßen ängstlich neben mir. Ich hab nur gemeint: Macht euch keine Sorgen, ich bin eh da“, erzählt Lauda. Heute hat er so viel Distanz zum Unfall aufgebaut, dass er den Unfall sogar manchmal sarkastisch als „Barbecue“ bezeichnet.

Der Film zeigt nicht nur den sportlichen Wettkampf, sondern auch die Konkurrenz zweier Philosophien: der gut aussehende Playboy und Frauenschwarm Hunt gegen den perfektionistischen Ehrgeizler und kühlen Taktierer Lauda. „Da war ein gewisses Verständnis da, aber auch ein beinharter Konkurrenzkampf. Der Film stellt uns wirklich so dar, wie wir damals waren“, erzählt Lauda. Am Ende unterlag er in der Saison 1976 seinem Gegenüber knapp.

Daniel Brühl vor einem "Rush"-Filmplakat

APA/EPA/Alvarado

Daniel Brühl hat sich für die Österreich-Premiere von „Rush“ im Gartenbaukino angekündigt

Oscarprämierter Regisseur Howard

Regisseur Howard, sowohl im großen Hollywood-Epos („The Da Vinci Code - Sakrileg“) als auch im oscarprämierten Kammerspiel („A Beautiful Mind“) erfahrener Filmemacher, setzt seine Geschichte in den dezidierten Look der Zeit. Lauda zeigt sich trotz der Topbesetzung überrascht über das Ausmaß des Interesses an dem Film. Denn: „Für mich war es immer nur so, dass ich am Nürburgring mein Ohr verbrannt habe“.

Bei der Filmpremiere in Toronto bekam „Rush“ Standing Ovations. Wie der Film in Österreich ankommt, wird sich Montagabend bei der Premiere im Gartenbaukino zeigen. Trotz des großen Interesses an der Geschichte und am Film kommt für Lauda ein solches Projekt nicht mehr infrage. Dass das eigene Leben zu Lebzeiten verfilmt wird, findet Lauda „eher komisch. Aber es ist interessant“.

ORF würdigt Lauda anlässlich des Kinostarts

„Wien heute“ berichtet live von der Premiere am Montag um 19.00 Uhr in ORF2. Der ORF würdigt Lauda mit einem Programmschwerpunkt. Den Auftakt macht ORF Sport Plus am Montag, wenn um 20.15 Uhr das Special „Niki Lauda - Interview Ron Howard und der Unfall vom Nürburgring“ ausgestrahlt wird. Am 1. Oktober spricht Lauda zudem im ausführlichen „Thema“-Interview ab 21.05 Uhr in ORF2 über sein Leben.

Am 12. Oktober läuft in ORF eins zunächst um 20.15 Uhr „Cars 2“, worauf die Dokumentation „Das Duell Niki Lauda gegen James Hunt“ um 22.00 Uhr folgt - mit der österreichischen Rennlegende im Interview. Im Actionfilm „Driven“ geben dann um 22.50 Uhr Sylvester Stallone, Burt Reynolds und Til Schweiger zum Abschluss des autoaffinen Abends nochmals Gas. Am 13. Oktober zeigt ORF eins im Anschluss an den „Großen Preis von Japan“ um 10.00 Uhr Lauda und „Rush“-Regisseur Howard im Sportinterview „Niki Lauda - Formel-1-Legende und Kinoheld“. Um 10.20 Uhr folgt dann die Wiederholung der Doku „Das Duell“.

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