Polnischer Investor soll DiTech retten

Der insolvente Wiener Computerhändler DiTech verhandelt intensiv mit einem polnischen Investor, berichtete der „Kurier“. Der Investor soll DiTech um einen Euro übernehmen. Auf dem Portal geizhals.at ist DiTech unterdessen nicht mehr gelistet.

Bei dem Investor soll es sich um eine polnische Handelsfirma drehen, Name wurde keiner genannt. Die entscheidende Unterschrift fehlt noch, bestätigte ein DiTech-Sprecher den Zeitungsbericht. Der Investor soll 100 Prozent des Unternehmens zum Preis von einem Euro übernehmen um dann einen einstelligen Millionenbetrag in den Wiener Computerhändler einschießen und Haftungen gegenüber den Lieferanten übernehmen.

Mit diesem Betrag soll auch der dreimonatige Fortbetrieb innerhalb des geplanten Sanierungsverfahrens und die erste Teilquote für die Gläubiger finanziert werden. Die Gründerfamilie Aleksandra Izdebska und Damian Izdebski soll das Recht auf einen Rückkauf von 49 Prozent haben.

DiTech-Filiale

APA/Herbert Neubauer

Nicht mehr auf geizhals.at gelistet

Ein Vorvertrag wurde laut Zeitung bereits unterzeichnet, die entscheidende Unterschrift soll aber noch fehlen. Es bestehe erheblicher Zeitdruck, spätestens am Donnerstag müsse der Einstieg des Investors fix sein. Schon am Freitag müsse Anwalt Proksch die Einleitung eines Sanierungsverfahrens über die DiTech GmbH beim Handelsgericht Wien beantragen, um die insolvenzrechtlichen Bestimmungen (60-Tage-Frist ab Zahlungsunfähigkeit) einhalten zu können.

DiTech ist inzwischen bei der populären Online-Preisvergleichsplattform geizhals.at nicht mehr gelistet. „Sobald ein Insolvenzverwalter bestellt ist und es sicher ist wie es weitergeht wird DiTech natürlich wieder aktiviert. Ich bedauere die Entwicklung sehr“, so geizhals.at-Sprecherin Vera Pesata.

Bei Expansion übernommen

DiTech hat sich bei seiner rasanten Expansion übernommen und muss nun Insolvenz anmelden. DiTech-Gründer Damian Izdebski wandte sich am Montag mit einem Brief an die Öffentlichkeit: „Ich habe mich vom Erfolg des DiTech-Konzepts und dem damit einhergehenden Wachstum blenden lassen und unterschätzt, wie wichtig es ist, dieses enorme Wachstum nachhaltig finanziell abzusichern“, schreibt Izdebski - mehr dazu in Computerhändler DiTech insolvent (wien.ORF.at; 10.3.2014).

Derzeit hat DiTech 22 Standorte in Österreich und beschäftigt 300 Mitarbeiter. Kleinere Filialen sollen im geschlossen werden, die Logistikzentrale des Unternehmens wird verkleinert. Außerdem muss das Unternehmen 60 bis 80 Mitarbeiter abbauen. Die Gewerkschaft hat für die Betroffenen eine Hotline eingerichtet - mehr dazu in DiTech: Kreditschützer rechnen mit Sanierung (wien.ORF.at; 11.3.2014).

Links: