57 Prozent der Jungen machen „Selfies“
Für die Studie wurden vom Wiener Institut für Jugendkulturforschung 600 Personen dieser Altersgruppe online befragt. 59 Prozent der „Selbstfotografierer“ sind demnach weiblich. „Jugendliche und junge Erwachsene agieren im Web 2.0 als Lifestyle-Reporter/-innen in eigener Sache. Erstaunlich viele präsentieren sich dabei als begnadete SelbstdarstellerInnen“, erläuterte das Institut für Jugendkulturforschung am Montag in einer Aussendung. Besonders „Selfie-affin“ seien Jüngere sowie Jugendliche aus performativen Jugendkulturen wie Hip-Hop.
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Die Art und Weise, wie sich Jugendliche in den Selbstporträts, die sie ins virtuelle Schaufenster stellen, zeigen, orientiere sich am Gefälligen und an den ästhetischen Standards, welche die Medien-und Werbelandschaften prägen. „In gewisser Weise ist die Generation Selfie eine Generation von Normopathen, die sich lieber am Geschmack der Masse orientiert, als eigenwillig mit Individualität zu experimentieren und im Körperbild ganz bewusst auf Brüche mit der Norm zu setzen“, so Studienleiterin Beate Großegger.
Selfie: Vom Jugendphänomen zum Marketingtool
Abgefragt wurde in der Studie auch, welche Sportarten die Selfie-Affinen besonders cool finden. Das sind Skateboard, Snowboard und Klettern. „Klettern ist bei jungen Menschen sehr ‚angesagt‘“, erläuterte Kostudienleiterin Martina Schorn. Selfies seien mittlerweile nicht allein ein jugendkulturelles Phänomen, sondern taugten auch als Marketinggag, so Schorn in der Aussendung. „Das zeigt sich etwa am Beispiel von Ellen DeGeneres, die bei der Oscar-Verleihung mit einem promigespickten Selfie einen neuen Rekord auf Twitter aufstellte.“
Die bei jungen Menschen in Österreich populärsten Web-2.0-Plattformen seien neben YouTube nach wie vor Facebook und WhatsApp. „85 Prozent der 14- bis 29-Jährigen nutzen Facebook, 69 Prozent den Kurzmitteilungsdienst WhatsApp, 53 Prozent beides“, so das Institut für Jugendkulturforschung.