Anti-Identitären-Protest: Demonstrant verurteilt
Die Polizisten wollten am 17. Mai eine Sitzblockade von Demonstranten im siebenten Bezirk auflösen. Die Demonstranten machten gegen den Aufmarsch der rechten Organisation „Die Identitären“ mobil. Als ein Beamter eine Demonstrantin wegziehen wollte, schritt der Angeklagte, ein 21-Jähriger aus Deutschland, ein und wollte den Polizisten daran hindern. Es kam zu einem Gerangel.
Demonstrant zeigte sich geständig
Der 21-Jährige soll den Polizisten dabei im Genitalbereich gedrückt haben. Er zeigte sich am Montag zu diesem Vorwurf vor Gericht geständig und sagte im Gegenzug, dass ihm der Polizist zwei Faustschläge ins Gesicht verpasst habe. Das wiederum bestätigte der Polizist im Zeugenstand am Wiener Straflandesgericht.
Der deutsche Staatsbürger wurde wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und schwerer Körperverletzung (Gewalt gegen Polizisten im Dienst ist immer schwere Körperverletzung, Anm.) zu fünf Monaten bedingter Haft mit drei Jahren Bewährung verurteilt. Außerdem muss er dem Polizisten 500 Euro Schmerzensgeld bezahlen. Das Urteil ist bereits rechtskräftig. Der Angeklagte wurde noch am Montag auf freien Fuß gesetzt, er saß seit dem 17. Mai in Untersuchungshaft.
ORF/Veits
38 Festnahmen bei Gegendemonstration
Insgesamt wurden bei der Gegendemonstration 38 Personen festgenommen, fünf Personen wurden verletzt - mehr dazu in wien.ORF.at. Die linken Organisationen sprachen danach von einer „Polizeiprügelorgie“, die Polizei wies diese Vorwürfe zurück.
Für Aufregung sorgte auch eine Frau, die behauptete, nach einem Polizeiübergriff bei der Demonstration ihr Kind verloren zu haben. Nachher stellte sich laut einem Spitalsbefund aber heraus, dass die Frau gar nicht schwanger war - mehr dazu in Polizei: Demonstrantin „nicht schwanger“.