Hitze: Stadt will Fensterfolien fördern

Klimaforscher rechnen auch in den kommenden Jahren mit extrem heißen Sommern. Bei der Stadt hat man darauf reagiert und fördert Dämmung und Begrünung. Jetzt könnten auch Fensterklimafolien gefördert werden.

In der Neubau- und Sanierungsförderung der Stadt wurden Maßnahmen gesetzt, um den klimatischen Veränderungen gerecht zu werden, sagt Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) gegenüber Radio Wien. „Das geht von Förderungen von Begrünung von Dächern und Wänden bis hin zu einem vorgeschriebenen Regenwassermanagement. Es ist aber noch Raum für weitere Veränderungen.“

Vor allem bei den vielen Altbauten in Wien ist es schwierig, bauliche Maßnahmen gegen die Hitze zu treffen. Fensterläden oder Außenjalousien sind meistens nicht erlaubt. Oft kommen dann Rollos im Inneren zum Einsatz. Dabei kommt die Hitze trotzdem in die Wohnungen.

Folien reflektieren Sonnenstrahlen

Eine Möglichkeit sind Fensterfolien, die außen auf die Scheibe geklebt werden und die Sonnenstrahlen und damit die Hitze reflektieren. Derartige Folien sind in unterschiedlichen Dunkelstufen erhältlich. Je dunkler die Folie, umso mehr Sonnenstrahlen werden zurückgeworfen.

Allerdings wird es dann auch im Inneren dunkler. Einige Hersteller versprechen bei einem Einsatz dieser Folien um sieben Grad kühlere Räume. Vor allem bei Dachgeschosswohnungen oder Wohnungen mit großen südseitigen Fenstern werden diese Fensterfolien empfohlen.

Klimaanlagen werden nicht gefördert

Im zuständigen Wohnbauressort denkt man jetzt über die Förderung solcher Folien nach. „Fenster durch Folien angenehmer gestalten zu können ist eine Möglichkeit, über die wir durchaus nachdenken können", sagt Ludwig. Details dazu gibt es aber noch nicht.

Den Einbau von Klimaanlagen oder Klimageräten will das Wohnbauressort aber auch künftig nicht fördern. Solche Anlagen seien nicht nachhaltig und daher nicht förderungswürdig, heißt es - mehr dazu in Keine Klimaanlagenpflicht in Büros.

Abkühlung spätestens am Montag

Am Samstag bleibt es noch sehr heiß. Am Sonntag geht die Hitzewelle in Wien langsam zu Ende. Es wird mit maximal 32 Grad nicht mehr so extrem heiß, am Nachmittag sind dann Gewitter möglich. Ab Montag warten dann Regenschauer und Gewitter bei maximal 25 Grad - mehr dazu in wetter.ORF.at.

Hitzewellen und hohe Temperaturen wie in diesem Sommer werden laut Forschungen der MedUni Wien künftig die Norm sein. Das habe negative Auswirkungen auf die Gesundheit und fordert etwa Änderungen im Essverhalten - mehr dazu in Hitze wird Gefahr für die Gesundheit. In Wien kann es in der Innenstadt um vier bis fünf Grad heißer sein als in Randbezirken, es entstehen städtische Hitzeinseln. Die Stadt hat jetzt einen Plan dagegen entwickelt: Grünflächen und Beschattungen sollen helfen - mehr dazu in Grünflächen gegen urbane Hitzeinseln.

Ältere, chronisch Kranke und sozial benachteiligte Gruppen sind stärker von der Hitze betroffen. Dazu gehören auch Menschen mit Migrationshintergrund. Soziologen an der Uni Wien erforschen jetzt, wie sich die Hitze auf sie auswirkt - mehr dazu in Hitze und ihre sozialen Auswirkungen.

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