Vintage-Ware im neuen „48er-Tandler“

Vintagemöbel, Fahrräder und alte Radios: Im neuen „48er-Tandler“ der Wiener Müllabfuhr kann ab Donnerstag nach alten Stücken, Möbeln mit Geschichte oder auch neuwertigen Schnäppchen gestöbert werden.

Bürgermeister Michael Häupl und Umweltstadträtin Ulli Sima (beide SPÖ) eröffneten am Mittwoch den Altwarenmarkt in Margareten, der den „48er-Basar“ in der Donaustadt entlasten soll. Auf 900 Quadratmetern werden in einer ehemaligen Garage bei der Zentrale der MA 48 in der Siebenbrunnenfeldgasse intakte Altwaren, die auf den Mistplätzen gesammelt werden, und nicht abgeholte Fundgegenstände zu günstigen Preisen verkauft. Der Erlös kommt unter anderem dem TierQuarTier in der Donaustadt zu Gute.

Neben Kleidung, Kochbüchern, Romanen, Gemälden, Nähmaschinen und Elektrogeräten kann man auch außergewöhnliche Fundstücke erwerben: So wurden eine Badewanne und eine Mülltonne zum Sofa umgebaut, Regale aus Booten und Sitzhocker aus Büchern gebastelt. Vom Einrad über Gitarren bis zum Flachbildfernseher ist fast alles vertreten.

Thon: Markt spart 300 Tonnen Müll ein

Das Projekt habe eine ökologische, eine soziale und eine karitative Seite, betonte Sima: „Eine Win-Win-Win-Situation.“ Nicht nur gebrauchte Sachen, auch originalverpackte Gegenstände landen auf den Mistplätzen und dann beim Tandler: „Ich bin immer wieder erstaunt, was die Leute alles weggeben.“

Rund 300 Tonnen Müll könnten durch den Altwarenmarkt pro Jahr eingespart werden, erwartet Josef Thon, Leiter der MA 48: „Was früher weggeworfen oder verheizt wurde, landet heute hier.“ 55.000 Teile werden pro Jahr in Wien verloren, zwei Drittel davon werden nicht mehr abgeholt.

Eigenes Musikvideo mit Häupl, Prohaska & Co.

„Wer hereinkommt bei der Tür hat das Gefühl, man kommt in einen modernen Supermarkt, einen Supermarkt mit alten, schönen Sachen“, meinte Häupl. Hier könne man versuchen, alte Dinge zu bekommen, die nicht mehr verkauft werden: „Die Idee der Wiederverwendung wird hier am anschaulichsten dargestellt.“

Um den „48er-Tandler“ zu bewerben, wurde ein Musikvideo produziert, in dem neben Häupl auch Herbert Prohaska, Alfred Dorfer, Willi Resetarits und 200 Mitarbeiter der Müllabfuhr mitspielen. Das Lied zum Video „Der 48er-Tandler von Wien“ wurde von Mitarbeitern der Müllabfuhr, Straßenreinigung und Verwaltung eingesungen. Auch die Werbekampagne „Bring uns Dein bestes Stück“ wurde dazu gestartet.

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