Van der Bellen „drehte“ 71 Sprengel
Bei insgesamt 77 Sprengeln (ohne Briefwahlstimmen) änderten sich die Mehrheitsverhältnisse gegenüber der aufgehobenen Stichwahl im Mai. Sechs Sprengel konnte FPÖ-Kandidat Norbert Hofer zu seinen Gunsten drehen, in den restlichen 71 Sprengeln erhielt diesmal Van der Bellen mehr als die Hälfte der Stimmen.
Van der Bellen mit großen Zugewinnen
In der überwiegenden Mehrheit der Wahllokale konnte Van der Bellen die Zustimmung seiner Wähler erhöhen - so gewann er in 1.217 der 1.527 Sprengel dazu. Das entspricht 79,7 Prozent aller Wiener Sprengel. Das sorgte dafür, dass Van der Bellen im Gegensatz zur Wahl im Mai diesmal alle Wiener Bezirke für sich entscheiden konnte - mehr dazu in Van der Bellen holt alle Bezirke. Auch Simmering, das zuletzt noch mehrheitlich Hofer gewählt hatte, war diesmal grün eingefärbt. Aus 51 Sprengeln (inkl. Briefwahlsprengel) lagen zunächst noch keine Daten vor.
Van der Bellens freiheitlicher Konkurrent Hofer verlor dem allgemeinen Trend entsprechend in all diesen Sprengeln, auch im Sprengel 44 in Ottakring. In der „Polizeisiedlung“ erreicht die FPÖ seit langem hohe Ergebnisse - dort sank jedoch diesmal ebenso die Hofer-Zustimmung von 77,88 Prozent (Mai) auf nun 74,81 Prozent.
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Der stärkste Sprengel für den künftigen Bundespräsidenten liegt auf der Wieden (Sprengel 7). Dort stimmten diesmal 88,45 Prozent der Wähler für Van der Bellen, der zweitstärkste Sprengel liegt in der Leopoldstadt (87,79 Prozent).
Urnen-Wahlbeteiligung fast überall gestiegen
Die höchste Veränderung gab es im Sprengel 43 in Hietzing. Dort konnte Van der Bellen am meisten dazugewinnen: 30,61 Prozentpunkte. Dabei handelt es sich jedoch um einen Krankenhaussprengel, fixe Wähler gibt es dort nicht. Überraschend allerdings ist ein Sprengelergebnis aus Währing. Im seit der Wien-Wahl 2015 grünregierten Bezirk verlor Van der Bellen im Sprengel 28 einen großen Teil seiner Wähler aus dem Mai mit einem Minus von 21,39 Prozent - dennoch konnte er dort noch mehr als 50 Prozent halten.
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Gestiegen im Vergleich zur aufgehobenen Stichwahl im Mai ist die Wahlbeteiligung - zumindest an der Urne. Durch die stark zurückgegangene Nachfrage nach Briefwahlkarten (Minus 22,48 Prozent) war dies jedoch im Vorfeld erwartet worden. So ist die Urnen-Wahlbeteiligung gleich in 93,39 Prozent aller Sprengel gestiegen und nur in 3,2 Prozent gesunken (Rest: noch keine Daten). In einem Sprengel ist die Wahlbeteiligung exakt gleich geblieben.
Lukas Lattinger, wien.ORF.at
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