Wohl noch länger Flüchtlingsklassen

Gestartet ist man in Wien mit fünf Flüchtlingsklassen in das Schuljahr. Mittlerweile gibt es eine sechste, alle an Neuen Mittelschulen. Diese werden laut Stadtschulrat vor allem aus Platzgründen noch weiterbestehen.

Die Zahl der Flüchtlingskinder an Österreichs Schulen steigt weiter an, in Wien waren es Ende des Vorjahrs etwa 3.600. Die Politik wollte die Flüchtlingsklassen eigentlich ganz abschaffen wollte, aber aus Platzgründen werden sie wohl noch weiterbestehen. Die betroffenen Schüler aus Syrien und anderen Herkunftsländern werden so schnell keinen Platz in regulären Klassen finden, sagt Pflichtschulinspektor Patrick Wolf vom Wiener Stadtschulrat im Ö1-Mittagsjournal.

Unterricht für Flüchtlinge

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Platzmangel in Schulen

Einen weiteren Anstieg der Flüchtlingsklassen, wie im Vorjahr, kann Wolf nicht zur Gänze ausschließen: „Die Zahl der Flüchtlinge ist rasant gestiegen im letzten Schuljahr. Diese enorme Steigerung haben wir heuer, in diesem Schuljahr nicht. Es gibt eine leichte, flache Steigerung. Es ist die Situation nicht zu vergleichen mit der im letzten Schuljahr.“

Damals ist die Zahl der Flüchtlingsklassen im zweiten Halbjahr in Wien noch von zehn auf 17 gestiegen. Vor allem, weil die gemischten Klassen schon voll waren oder Lehrer gefehlt haben. Auch heuer werden einige Klassen bestehen bleiben, sagt der Pflichtschulinspektor. Diesmal jedoch, weil Klassenzimmer fehlen, erklärt Wolf: „Das Personal ist da und in diesen Klassen tätig. Diese Klassen auflösen, kann man machen, wenn man den Platz hat. Das ist eine rein räumliche Klassenzusammensetzungsfrage.“

Hammerschmid: Flüchtlingskinder in Regelklassen

Es müsse jetzt schnell gehen, mit den Umbauten genauso wie mit der Sprachförderung, damit alle Flüchtlinge in den regulären Klassen unterkommen, sagt Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ): „Das ist eine besondere Situation mit besonderen Herausforderungen, aber das Ziel ist schon, keine Flüchtlingsklassen zu haben, sondern die Flüchtlingskinder in der Regelklasse zu haben und über die Klassen verteilt zu haben. So dass die Kinder voneinander lernen können.“

Die Ministerin verweist hier auf den Sozialindex, jene Extraförderungen, die heuer an sogenannte „Brennpunktschulen“ fließen, an denen oft auch viele Flüchtlinge sind. „Dass es Schulstandorte gibt, die besonders viele Flüchtlingskinder haben. Andere Schulstandorte haben weniger Flüchtlingskinder. Das ist schwer steuerbar, aber was wir tun können, ist mit jene Schulstandorte mit Ressourcen entsprechend zu unterstützen“, sagt Hammerschmid. Im nächsten Jahr will die Ministerin diese Programme fortsetzen, innerhalb der Bundesregierung ist das bisher nicht garantiert.

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