Traditionsmarke Alvorada in Insolvenz

Der Wiener Traditionsröster Alvorada ist in die Insolvenz geschlittert. Am Handelsgericht Wien wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Die Schulden betragen mehr als zwei Mio. Euro.

Betroffen sind sieben Arbeitnehmer, die Schulden liegen bei 2,4 Mio. Euro. Das Unternehmen soll fortgeführt werden. Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren angeboten. In den 1980er Jahren machte auch der legendäre „Alvorada-Taxler“ aus der Fernsehwerbung die Marke bekannt („won i in a Kaffeehaus geh, muass am Tisch a Alvorada steh“).

Neues Unternehmen übernahm Traditionsbetrieb

Die Alvorada Kaffee Vertrieb GmbH & Co KG um Peter Kramberger hatte Ende Oktober 2015 den Teilbetrieb „Vertrieb und Vermarktung von warmen Erfrischungsgetränken, wie insbesondere gerösteter Kaffee, instant Kaffee und Tee“ von der Alvorada Kaffeehandelsgesellschaft m.b.H., mit Sitz in der Deutschstraße 1, in Vösendorf bei Wien übernommen. Doch die Geschäfte gingen offenbar nicht auf. Im Jahr 2015 wurde lkaut „Kurier“ ein Verlust in Höhe von 483.000 Euro eingefahren, 2016 waren es sogar 2,177 Millionen Euro und im Vorjahr 2,199 Millionen Euro.

„Das Sortiment umfasst gerösteteten Kaffee gemahlen und in ganzen Bohnen, Instant-Kaffee sowie Tee. Alvorada kauft Rohkaffee von diversen Lieferanten zu, lässt diesen rösten und verpacken und liefert dann an diverse Einzelhandelsketten oder Gastronomiebetriebe“, teilt der Gläubigerschutzverband Creditreform mit.

„Die Insolvenzursachen liegen zu hohen Fixkosten. Seit der Gründung 2015 konnten die Umsatzerlöse keinen ausreichenden Deckungsbeitrag generieren.“ Ein Sanierungskonzept einer Unternehmensberatung sähe einen Kapitalzuschuss von rund einer Million Euro vor. Das erscheint für den Hauptgesellschafter nicht darstellbar. Daher wurde der Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens gestellt.

Angeblich Lizenzvereinbarung für Markennutzung

Kurz vor der Insolvenz soll laut dem Zeitungsbericht mit einer namhaften deutschen Kaffeerösterei eine Lizenzvereinbarung über die Nutzung der Alvorada-Marken abgeschlossen worden sein, um die Lebensmittelhandelsketten weiter zu beliefern. Damit soll ein Wertverlust der Marke Alvorada verhindert werden. Sollte es aber zu einem Lieferausfall kommen, wird wahrscheinlich die Gläubigerquote (20 Prozent) nicht bedient werden können.

Die Marke Alvorada gibt es laut der Firmenhomepage seit 1957. In den besten Zeiten der ALVORADA Kaffeehandelsgesellschaft m.b.H. wurden rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

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