Das lange Warten auf den Fernbusbahnhof

Wo entsteht der internationale Busterminal in Wien? Studien sehen den Verteilerkreis als idealen Standort. Sowohl die zuständige Stadträtin Maria Vassilakou (Grüne) als auch die Wirtschaftskammer sind dafür - der Bezirk ist dagegen.

Es ist ein Ping-Pong-Spiel, das bis jetzt ohne Ergebnis geblieben ist. Die Stadt ist auf der Suche nach einem Standort für einen internationalen Fernbusbahnhof. Der Verteilerkreis Favoriten wurde von der Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) von Anfang an favorisiert: „Er liegt an der Tangente, ist an die U-Bahn angebunden und rasch verfügbar“, heißt es in einer Stellungnahme aus ihrem Büro. Eine Studie, die im Juni präsentiert wurde, spricht sich klar für den Verteilerkreis aus - mehr dazu in Fernbusterminal: Studie für „Verteilerkreis“.

Busparkplatz Waldmanngründe am Hauptbahnhof

ORF

Die Waldmanngründe ist auch noch als Standort im Gespräch

Alternative Waldmanngründe

Auch die Wiener Wirtschaftskammer plädiert für den Standort am Verteilerkreis. Anfang des Jahres haben sie einen eigenen Plan präsentiert, wie der Terminal aussehen könnte - mehr dazu in Busterminal: Kammer für Verteilerkreis. Doch in Favoriten haben sich alle Fraktionen dagegen ausgesprochen. Gespräche zwischen dem Bezirk und der Stadt würden zwar laufen, eine Entscheidung steht aber noch aus. Im Bezirk sieht man nach wie vor die Waldmanngründe beim Hauptbahnhof als geeigneten Standort - mehr dazu in Favoriten stemmt sich gegen Busterminal.

Auch die sind, laut Stadt, noch im Gespräch. „Der Standort Waldmanngründe ist ebenso ein möglicher - wenn auch nicht optimaler - Ort für den Fernbusterminal“, heißt es aus dem Büro der Verkehrsstadträtin. Dagegen wehrt sich jedoch zumindest vorerst ein anderer Bezirk. Die Waldmanngründe liegen nämlich im vierten Bezirk. Da man dort noch keine genauen Pläne kennt, gebe es auch noch keine Meinungsbildung, sagt der Bezirksvorsteher der Wieden, Leopold Plasch (SPÖ).

Modell der Wirtschaftskammer für Fernbus-Terminal am Verteilerkreis

sam - architects

Die Wirtschaftskammer hat im Jänner einen eigenen Plan präsentiert

Ball zurück an den Gemeinderat

Dort gibt es jetzt schon einen Busterminal, der sollte aber bis 2020 aufgelöst werden. „Danach wird die Liegenschaft seitens ÖBB voraussichtlich verkauft, es ist eine der letzten freien Flächen in der Nähe vom Hauptbahnhof“, heißt es von den Österreichischen Bundesbahnen, in deren Eigentum sich das Gelände befindet.

Vassilakou drängt in der Frage des Standorts auf eine Entscheidung bis Jahresbeginn. Sie spielt den Ball an den Gemeinderat: „Es geht nun darum, dass die im Gemeinderat vertretenen Parteien eine Entscheidung treffen, welchen Standort sie präferieren.“ Einig sind sich alle Betroffenen in einem Punkt: Wien braucht einen internationalen Busbahnhof.

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