Protest gegen Reiseführer ohne Lizenz

Die steigenden Touristenzahlen in Wien bedeuten auch für Fremdenführer ein lukratives Geschäft. Nun sind aber auch Guides unterwegs, die rechtlich nicht dazu befugt sind. Die Wirtschaftskammer will verstärkt kontrollieren.

Betroffen sind meist sogenannte Free Walking Tours. Die Guides können über internationale Onlineplattformen gebucht werden. Es sind meist Studenten aus dem Ausland, die sich über Free Walking Tours ein Taschengeld dazuverdienen. Der Großteil aber ohne Lizenz und ohne Steuern zu zahlen.

Eine dieser Plattformen ist GuruWalk. In einer Stellungnahme gegenüber „Wien heute“ hieß es: „GuruWalk ist nur eine Vermittlungsplattform. Offizielle Fremdenführer sind bei uns aber mehr als willkommen.“

Free Walking Tour

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Free Walking Tours im Trend - Touristen zahlen für Stadtführung offiziell nichts

Strafen gegen schwarze Schafe

Die Wirtschaftskammer will nun verstärkt gegen schwarze Schafe vorgehen, gemeinsam mit dem Marktservice der Stadt Wien und dem Schutzverband gegen unlauteren Wettbewerb. „Die Plattformen, wo wir glauben zu wissen, dass das unbefugte Führungen sind, mit denen nehmen wir Kontakt auf und versuchen sie, an Bord zu holen“, sagt Gerti Schmidt, Fachgruppenobfrau für Fremdenführer in der Wirtschaftskammer Wien. Immer wieder wurden in der Vergangenheit aber auch Strafen verhängt, ab 350 Euro aufwärts, wie es vom Marktservice heißt.

Unliebsame Konkurrenz für Wiener Reiseführer

Wiener Reiseführer klagen jetzt über immer mehr schwarze Schafe in der eigenen Branche: meist Studenten aus dem Ausland.

Die Stadtspaziergänge nach dem Motto „Free Walking Tour“, bei denen offiziell nichts bezahlt werden muss, am Ende aber ein Trinkgeld gern gesehen ist, sind rechtlich erlaubt - solange der Guide ein staatlich geprüfter Fremdenführer ist und kein Trittbrettfahrer.

„Qualität für den Gast leidet“

„Die schwarzen Schafe glauben halt, jeder kann machen, was er will, bieten im Internet irgendetwas an. Die Leute sind nicht ausgebildet. In keinster Weise, was das Geschichtliche betrifft noch das Rundherum noch Präsentationstechniken noch Erste Hilfe“, erklärte Gerti Schmidt.

Reiseführer mit Touristen in Wien

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Zertifizierte Reiseführer punkten mit Wissen von Geschichte bis Justizsystem

Die unlauteren Methoden verärgern auch staatlich geprüfte Fremdenführer: „Ich finde es eigentlich sehr schade, weil das spricht dann gegen uns. Wir machen alles korrekt, wie es sein soll. Ich bin die Erste, die sagt, wir müssen lizenziert bleiben, weil ich sehe es von den anderen Ländern, wie schwer es für den Gast ist, eine gute Qualität zu bekommen“, sagte Julijana Rigon, Geschäftsführerin von Good Vienna Tours.

red, wien.ORF.at

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