Niki Lauda konnte AKH verlassen

Gute Nachrichten nach der Lungentransplantation von Ex-Formel-1-Star Niki Lauda: Rund zweieinhalb Monate später konnte er das AKH am Mittwoch in gutem Allgemeinzustand verlassen.

Der dreifache Formel-1-Weltmeister und Aufsichtsratschef des Mercedes-Teams muss sich nun einer intensiven, mehrwöchigen Rehabilitation unterziehen, teilte die Wiener Klinik Mittwochnachmittag in einer Aussendung mit. Der 69-Jährige wird - wie auch alle anderen Transplantationspatientinnen und -patienten - weiter durch das Lungentransplantationsteam des AKH Wien und der MedUni Wien betreut.

Der Luftfahrtunternehmer und frühere Formel-1-Weltmeister Niki Lauda

APA/Hochmuth

Die Genesung nach der komplizierten Lungentransplantation schreitet voran

Vor Eingriff in Lebensgefahr

Die Operation am 2. August hatten die Wiener Spezialisten für Lungentransplantationen unter der Leitung von Walter Klepetko durchgeführt. Es handelt sich um eines der weltweit größten Zentren für solche Eingriffe. Am Donnerstagvormittag informiert Laudas Ärzteteam die Öffentlichkeit mit weiteren Details.

Niki Lauda verlässt AKH

Gute Nachrichten nach der Lungentransplantation von Ex-Formel1-Star Niki Lauda: Rund zweieinhalb Monate später konnte er das AKH verlassen.

Lauda hatte sich vor der Lungentransplantation bereits längere Zeit in Behandlung im AKH befunden. Er hatte wegen einer Erkrankung einen Familienurlaub auf Ibiza abgebrochen. In der Folge hatte sich ein schweres Lungenversagen eingestellt. „Da der Patient zum Zeitpunkt der Aufnahme in die Warteliste für die Transplantation durch die extrakorporale Membran-Oxygenierung (ECMO; maschinelle Sauerstoffanreicherung außerhalb des Körpers, Anm.) am Leben erhalten wurde, bei vollem Bewusstsein war und es keine andere Therapiemöglichkeit gab, kam er sofort in die höchste Dringlichkeitskategorie für ein Spenderorgan“, sagte Klepetko.

„Klare Dringlichkeitskriterien“

Die Zuteilung des Organs sei durch die unabhängige Eurotransplant (europäische Schalt- und Organisationszentrale zum Thema Organtransplantationen) erfolgt. Laut Klepetko gibt es für alle teilnehmenden Länder klare Dringlichkeitskriterien. Bei Lungentransplantationen seien die wichtigsten Kriterien die Blutgase - also die Qualität des Gasaustausches - sowie die Notwendigkeit, maschinell einzugreifen.

Walter Klepetko, der Leiter der Klinischen Abteilung für Thoraxchirurgie

APA/Georg Hochmuth

Der Leiter der Thoraxchirurgie am AKH, Walter Klepetko, unterstreicht die Dringlichkeit des Eingriffs

„Wenn jemand plötzlich in die oberste Dringlichkeitsstufe für eine Lungentransplantation kommt, erfolgt die Organzuteilung mit höchster Dringlichkeit“, sagte der Transplantationschirurg. Auch der Gesamtzustand des jeweiligen Patienten spiele eine gewisse Rolle.

Hier sei die Situation bei Lungenpatienten, die an chronisch sich verschlechternden Leiden erkrankt sind, anders als bei prinzipiell fitten Personen, die akut in ein Lungenversagen rutschten, so der Fachmann. Spenderorgane für Lungentransplantationen würden nicht auf Gewebeverträglichkeit zwischen Spender und Empfänger ausgewählt, wie das bei anderen Organen geschieht, sagte Klepetko weiter.

120 Lungentransplantationen pro Jahr

Lauda lebt seit Jahren als Nierentransplantationspatient. Zweimal - 1997 und 2005 - erhielt er am AKH eine Spenderniere. Rund 120 Lungentransplantationen pro Jahr im AKH machen Wien gemeinsam mit Toronto (Kanada), Cleveland (US-Bundesstaat Ohio) und der Universitätsklinik von Hannover in Deutschland zu einem der vier größten Zentren für solche Eingriffe. Österreich weist mit 15 Lungentransplantationen pro einer Million Menschen die höchste Lungentransplantationsrate der Welt auf, hieß es 2015.