Waagner-Biro insolvenzgefährdet

Der Wiener börsenotierte Stahlbauer Waagner-Biro ist offenbar insolvenzgefährdet - trotz guter Geschäfte im Vorjahr. Das Unternehmen verweist auf einen Großauftrag, der nicht vertragsgemäß bezahlt wurde.

Medienberichten zufolge soll es sich um ein Projekt in Abu Dhabi handeln. Details wurden auf APA-Nachfrage keine genannt, nur, dass Insolvenzgefahr bestehe. Noch im Vorjahr hatte das Unternehmen 61 Mio. Euro Eigenkapital, was einer Quote von 30 Prozent entspricht. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag mit 10,1 Mio. Euro deutlich im positiven Bereich. In den Büchern habe man Aufträge im Volumen von 256 Mio. Euro, hieß es am Dienstag.

Tochter SBE Alpha pleite

Die Waagner-Biro-Tochtergesellschaft SBE Alpha AG hatte am Dienstag die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Es werde angestrebt, das Fortbestehen einzelner Unternehmensteile zu ermöglichen, so Waagner Biro am Dienstag in einer dürren Meldung - mehr dazu in Waagner-Biro-Tochter SBE Alpha insolvent (wien.ORF.at; 23.10.2018). Über die genauen Gründe schwieg man in der Konzernzentrale in der Donaustadt bisher.

Die Arbeiterkammer (AK) wies am Mittwoch mit Verweis auf die drohende Insolvenz darauf hin, dass im Insolvenzentgeltfonds nunmehr kein Arbeitnehmervertreter vorhanden ist. „Die Arbeitnehmer auszuschließen, während die Wirtschaft weiterhin mit zwei Sitzen vertreten ist, ist eine undemokratische Begünstigung der Wirtschaft zulasten der Arbeitnehmer“, so AK-Präsidentin Renate Anderl.

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