Koller: „Helmut ist für mich noch da“

Vor zehn Jahren ist der frühere Bürgermeister Helmut Zilk verstorben. Seine Witwe Dagmar Koller sagt im „Wien heute“-Interview, dass Zilk für sie „noch immer da ist“. Derzeit gibt es viele Erinnerungen an den Abschied.

„Es geht mir nicht gut“, meinte Koller im „Wien heute“-Interview mit Patrick Budgen, „zur Zeit spricht mich jeder an und fragt mich, ob es mir gut geht. Da sagt man - selbstverständlich geht es einem gut, ich bin gesund, ich lebe. Ich habe in der Wohnung alles so belassen, als wenn er immer noch da wäre. Er ist für mich auch noch immer da.“

„Er war ein Vorbild für uns alle. Er hat das Ende seines Lebens sehr tapfer gelebt und niemanden wirklich fühlen lassen, wie schlecht es ihm wirklich ging“, sagte Koller. Für sie war es „schrecklich“ zu sehen, „wie dieser starke Mann immer weniger wird, ich darf gar nicht daran denken“.

Dagmar Koller zu Gast im Studio

Zehn Jahre nach dem Tod von Helmut Zilk erinnert sich Dagmar Koller bei Patrick Budgen im „Wien heute“-Studio an ihren Mann.

„Jeder Tag ist erfüllt“

Zilk hatte 2006 einen Herzschrittmacher erhalten und war danach auch Dialysepatient. Unmittelbar vor seinem Tod war er wegen einer Infektion ins Wilhelminenspital eingeliefert worden. Dort verstarb er am 24. Oktober 2008. Am 8. November 2008 wurde Zilk in einem Ehrengrab der Stadt Wien am Zentralfriedhof beigesetzt - mehr dazu in Vor zehn Jahren starb Helmut Zilk.

An eine neue Partnerschaft hat Dagmar Koller in den vergangenen zehn Jahren nicht gedacht: „Es geht mir eigentlich gut damit, dass ich so viel aufarbeiten muss, was ich allein mache. Dadurch bin ich voll beschäftigt. Es ist jeder Tag erfüllt in meinem Leben.“ Im „Wien heute“-Interview sagte sie aber auch, sie sei „bereit, eine neue Partnerschaft einzugehen. Allein zu leben ist ja schrecklich. Ich bin ja immer ein Mensch gewesen, der alles teilen will.“

Dagmar Koller und Patrick Budgen

ORF

2019 feiert Dagmar Koller ihren 80. Geburtstag

Gedanken an „neue Sache auf der Bühne“

2019 feiert Dagmar Koller ihren 80. Geburtstag. „Die Zahl ist unerträglich geworden, weil sie mich jeden Tag in der Früh erinnert: Das kannst Du ja nicht mehr anziehen, da bist Du zu alt“, sagte Koller dazu.

Gerne würde sie noch einmal „eine schöne Sache auf der Bühne“ machen: „Aber nicht meinem Alter entsprechend, da müsste ich ja jemand Uralten spielen. Ich würde gerne mein Temperament irgendwie loswerden mit einer Aufführung, vielleicht gibt es eine Rolle, wo eine Alte denen zeigt - so geht`s. Vielleicht schreibt jemand etwas über mich, für mich.“

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