Grünen-Chef: Zweitstimmen entscheiden
Wahlberechtigt sind neben 1.548 Parteimitgliedern auch 1.849 Personen, die sich im Vorfeld gegen eine kleine Gebühr online registriert haben. Wie sie sich entscheiden werden, ist schwer abzusehen. Aber auch das Auszählverfahren selbst könnte für Überraschungen sorgen. Die Grünen haben sich dabei für das Instant-Runoff-Verfahren entschieden. Das bedeutet, jeder Wähler und jede Wählerin kann nicht nur eine Stimme vergeben, sondern bis zu fünf, indem er alle Kandidatinnen und Kandidaten nach Priorität reiht.
Sieger braucht einfache Mehrheit
Bei der Auszählung werden zuerst die Erststimmen gewertet. Gibt es dann noch keinen klaren Gewinner, wird jener Kandidat mit den wenigsten Erststimmen vom Stimmzettel gestrichen. Bei all jenen, die für diesen Kandidaten gestimmt haben, greift dann die zweite Präferenz. Danach wird erneut geschaut, wer die wenigsten Stimmen hat und wieder ein Kandidat fällt aus dem Rennen. Dieses Prozedere wird so lange wiederholt, bis der Sieger eindeutig feststeht. Um als Sieger hervorzugehen, braucht es eine einfache Mehrheit - also mindestens 50 Prozent plus eine Stimme.
APA/Hochmuth
Da es als sehr unwahrscheinlich gilt, dass ein Kandidat oder eine Kandidatin im ersten Durchgang eine Mehrheit erreicht, könnten die Zweitstimmen eine Entscheidung herbeiführen. Dieses System gibt außerdem auch den nicht als Favoriten geltenden Bewerbern bessere Chancen. Gewählt wird per Brief, alle Wahlzettel müssen bis Montag, 17 Uhr, eingelangt sein, um gezählt zu werden. Außerdem soll es am Montag noch ein eigenes Wahllokal geben, in dem persönlich abgestimmt werden kann. Das Ergebnis soll dann am Dienstag feststehen.
Keine Rücklaufquoten
Wie viele Menschen wirklich abgestimmt haben, wird man ebenfalls erst am Montag wissen. Rücklaufquoten oder Trends gibt es keine, da alle eingelangten Wahlkuverts in einem Postfach gesammelt werden. Dieses wird erst am Montagabend durch die Wahlkommission geöffnet. Zur Wahl stehen fünf Kandidatinnen und Kandidaten: Klubobmann David Ellensohn, Sozialsprecherin Birgit Hebein, Gemeinderat Peter Kraus, Bezirksrat Benjamin Kaan sowie Ärztin Marihan Abensberg-Traun - mehr dazu in Grüne: Kandidaten stellten sich Hearing.
Links:
- Briefwahl für Grünen-Spitze startet (wien.ORF.at; 7.11.2018)
- Grüne Spitze: Kaum kritische Themen bisher (wien.ORF.at; 4.11.2018)