Schwester erstochen: Täter schweigt zu Motiv

Der 21-jährige Spanier, der in der Nacht auf Dienstag im Hauptbahnhof seine Schwester erstochen hat, ist laut Polizei am Mittwoch in die Justizanstalt Josefstadt gebracht worden. Ein Motiv habe der Mann, der die Tat gestand, nicht genannt.

„Er war sowohl zum Tatvorwurf als auch zur Tatausführung geständig“, sagte Pressesprecher Paul Eidenberger. Dass sich der 21-Jährige in Wien im Suchtgiftmilieu bewegte, wie es in Medienberichten hieß, bestätigte die Polizei nicht. Am Mittwoch werden noch ausständige Zeugeneinvernahmen durchgeführt, sagte der Polizeisprecher.

Schwestern reisten aus Spanien an

Zur Tat kam es in der Nacht auf Dienstag gegen 1.30 Uhr. Das Opfer, eine 25-jährige Spanierin, sei in Begleitung ihrer 32-jährigen Adoptivschwester gewesen, so die Wiener Polizei am Dienstag gegenüber Radio Wien: „Derzeit wissen wir nur, dass die beiden Schwestern nach Wien gereist sind, um mit ihrem Bruder zu sprechen. Warum sie mit ihm sprechen wollten, das ist noch unbekannt.“

Mord auf Hauptbahnhof: Täter geständig

Der Mann war in einer ersten Befragung geständig. Das Motiv für den Mord bleibt vorerst unklar.

Das Untergeschoß im Hauptbahnhof könnte zufällig zum Tatort geworden sein. Die 25-Jährige war im Verbindungsgang zwischen der U-Bahn-Linie U1 und dem Bahnhof, als sie offenbar mit ihrem Bruder in Streit geriet. Dieser stach schließlich auf sie ein. Die Polizei traf kurz darauf am Tatort ein. Die Beamten versuchten, die Frau zu reanimieren, doch die Versuche blieben erfolglos. Die Tatwaffe, ein Küchenmesser mit einer rund 20 Zentimeter langen Klinge, wurde neben der Leiche sichergestellt.

Von ÖBB-Mitarbeitern überwältigt

„Der Mann ist von der Kassenhalle hinuntergelaufen, das spätere Opfer lief ihm hinterher“, berichtete Daniel Pinka, Pressesprecher der ÖBB. „Dann hat er seinen Rucksack auf den Boden gestellt, lief zu der Frau und stach mit einem Messer zu. Ob er das Messer aus dem Rucksack genommen hat, kann ich nicht sagen.“ Acht Security-Mitarbeiter der ÖBB hätten den Mann sofort auf dem Boden fixiert und der Frau Erste Hilfe geleistet.

Unklar ist neben dem Motiv vorerst auch der Zeitraum, in dem sich der Spanier in Wien aufgehalten hat. Offenbar sei der Mann dazwischen auch in Deutschland gewesen, hieß es am Dienstag.

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