Brexit: Wien will Firmen anlocken
Als Stadt der Kunst und Kultur ist Wien weltweit bekannt. Als Stadt der hochspezialisierten Pharma- oder Technologieunternehmen eher weniger, auch wenn es schon einige gibt. Der Brexit könnte mithelfen, das zu ändern, erklärt Gerhard Hirczi von der Wiener Wirtschaftsagentur. Derzeit läuft unter anderem ein „Creative Call“ der Wiener Wirtschaftsagentur - Unternehmen können sich mit Projekten bewerben und bis zu 150.000 Euro Förderung bekommen.
„Da haben wir die Ambition in diesem Spiel mitzumischen und Unternehmen anzusprechen, für die es interessant sein könnte, sich einen kontinentaleuropäischen Standort anzusehen“, so Hirczi gegenüber „Wien heute“. Um das zu erreichet hat Hirczi gemeinsam mit Wiens Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) und Wirtschaftskammer Wien-Chef Walter Ruck eine zweitägige Delegationsreise nach London unternommen.
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„Ideale Ausgangslage im Zentrum Europas“
Vor allem die Funktion als Drehscheibe in den Osten soll wieder stärker betont werden. „Wir haben eine ideale Ausgangslage im Zentrum Europas. Wir haben kurze Wege in alle anderen Länder, wir haben hervorragende Flugverbindungen und sind eine sichere Stadt“, sagt Hanke.
Das geographische Argument ist jedenfalls ein starkes, sagt Richard Grethe, strategischer Direktor von Random42, einer Medizin-IT-Firma in London. „Wien liegt gut für uns“, sagt Grethe. Für ihn ist Wien eine von drei möglichen Optionen für einen EU-Standort - falls es wirklich zum Brexit kommt.
Für die Wiener Wirtschaftskammer ist im Zusammenhang mit dem Brexit der Dienstleistungssektor besonders relevant. „Bisher ist noch keine Regelung zur Dienstleistungsfreizügigkeit für unsere Unternehmen im Geschäft mit dem Vereinigten Königreich getroffen worden“, so Wirtschaftskammer-Wien-Präsident Ruck.
Link:
- EU-Frust über Nein-Sager in London (news.ORF.at)