Hofreitschule: Klima sieht „warmen Empfang“

Sonja Klima hat am Freitag ihren ersten Arbeitstag als Chefin der Spanischen Hofreitschule angetreten. Die Ernennung hatte für Aufsehen und Kritik gesorgt. Doch es sei ein „warmer Empfang"gewesen, so Klima am Freitag.

Nach den Turbulenzen rund um ihre Bestellung freute sich Klima nach eigenen Aussagen über ihren gelungenen ersten Arbeitstag: „Alle Bereiter, alle Mitarbeiter waren mit dabei, bis zum Stallburschen“, sagte sie gegenüber „Wien heute“. Nun freue sie sich darauf, die Hofreitschule in die Zukunft zu führen.

„Ich kenne mich schon aus“

Ihr Einstieg war allerdings kein einfacher. Nach ihrer Bestellung durch den Aufsichtsrat trat eines seiner Mitglieder zurück, ebenso wie ein vierköpfiger Fachbeirat unter dem Vorsitz der Präsidentin des Österreichischen Pferdesportverbands, Elisabeth Max-Theurer. Gegen Klima wurde mangelnde Kenntnis der klassischen Reitkunst ins Treffen geführt. Ein Vorwurf, den die neue Chefin nicht gelten lassen will.

Sonja Klima in der Spanischen Hofreitschule

ORF

Sonja Klima an ihrem ersten Arbeitstag

Die letzten Monate seien natürlich sehr schwierig gewesen, aber man lerne damit umzugehen, so Klima zu den Vorwürfen im „Wien heute“-Interview. Sie lebe mit Pferden, habe selbst neun eigene, in ihrem Stall stünden insgesamt 50 Pferde: „Ich kenne mich schon aus.“ Kritisiert wurde auch, dass die Ex-Frau des ehemaligen SPÖ-Kanzlers Viktor Klima nun ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz unterstützt.

Klima tritt Job in Hofreitschule an

Am Freitag trat Sonja Klima ihren Job als neue Chefin der Spanischen Hofreitschule an. Von der Kritik an ihrer Bestellung ließ sie sich dabei nicht beirren.

Klissenbauer: Voraussetzungen „sehr, sehr gut“

In der Spanischen Hofreitschule unterstrich man am Freitag, dass die Stimmung nach Klimas Bestellung nun gut sei: Natürlich sei immer eine Anspannung da, wenn jemand neu komme, so Erwin Klissenbauer, Geschäftsführer der Spanischen Hofreitschule gegenüber „Wien heute“. „Aber ich würde sagen, eher eine freudige Anspannung.“ Klima sei sicher jemand, die gut im Team arbeiten wolle und werde und damit seien die Voraussetzungen „sehr, sehr gut“, so Klissenbauer.

Elisabeth Gürtler Bereiter Herwig Radnetter

Apa/Hans Punz

Klimas Vorgängerin Elisabeth Gürtler und Bereiter Herwig Radnetter bei Gürtlers Abschiedspressekonferenz im Dezember des Vorjahres

Klima gilt als Marketingexpertin. Was die Reitkunst betrifft, baut sie auf die Kompetenz ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Das sind die tollsten Bereiter der Welt. Sie haben das Wissen, wie man die Pferde trainiert“, so Klima. Zu ihnen zählt auch Herwig Radnetter, Klimas Rivale im Bestellungsverfahren um das Amt. Er hatte den später zurückgetretenen Fachbeirat hinter sich.

Klima: Gutes Einvernehmen mit Rivalen Radnetter

Sowohl im Hearing des Gremiums als auch von der Personalberatungsfirma Korn Ferry habe Klima eine schlechtere Bewertung als Radnetter erhalten, argumentiert der Beirat im Jänner. Denn während der langjährige Mitarbeiter der Spanischen Hofreitschule 165 Punkte erreicht habe, habe Klima lediglich 145 Punkte erhalten. Die frühere Team Stronach-Abgeordnete Ulla Weigerstorfer wurde mit 143 Punkten letztgereiht.

Radnetter werde als Bereiter weiter arbeiten. Sie habe überhaupt keine Probleme mit ihm und verstünde sich auch gut mit ihm, so Klima am Freitag. Mit ihrem fast 200-köpfigen Team will sie das Weltkulturerbe zukunftsfit machen: „Wir wollen das ganze Social Media verbessern und natürlich verschiedene neue Sachen in Piber entwickeln. Ideen und Visionen gibt es sehr, sehr viele“, sagte Klima zu ihren Plänen. Dafür und um ihre Kritiker zu besänftigen hat sie jetzt vier Jahre Zeit.

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