KAV wird zu Gesundheitsverbund

Klinik und Pflege kommen in Wien mit 1. Jänner 2020 unter ein Dach. Mit diesem Datum wird der Krankenanstaltenverbund (KAV) zum Wiener Gesundheitsverbund, in dem die beiden Bereiche Wien Kliniken und Wien Pflege vereint sind.

„Mir ist wichtig, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflegewohnhäuser durch den neuen Namen genauso repräsentiert fühlen wie die der Krankenhäuser“, sagte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) . Unter seiner Vorgängerin Sandra Frauenberger war noch Wien Kliniken als Bezeichnung für den Überbau vorgesehen. „Der Name Wien Kliniken geht nicht verloren“ so Hacker. „Er betitelt künftig das Geschäftsfeld, indem die Krankenhäuser geführt werden.“

KAV wird umbenannt

Der Krankenanstaltenverbund bekommt einen neuen Namen. Er wird künftig Wiener Gesundheitsverbund heißen.

Neue Namen für KAV-Einrichtungen

Auch die Einrichtungen des KAV erhalten neue Namen. Die städtischen Krankenhäuser werden in Kliniken umbenannt und mit dem jeweiligen Bezirksnamen versehen, zum Beispiel „Wiener Gesundheitsverbund, Klinik Hietzing“. Eine Ausnahme bildet das Allgemeine Krankenhaus (AKH). Es behält seinen Namen, aber „Wiener Gesundheitsverbund“ wird ihm ebenfalls vorangestellt. Die Benennung der städtischen Pflegewohnhäuser folgt demselben Prinzip. Sie werden „Pflege“ genannt und um den jeweiligen Bezirks- oder Grätzelnamen ergänzt wie etwa „Wiener Gesundheitsverbund, Pflege Leopoldstadt“.

Pflegepersonal

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Pflege und Gesundheit kommen unter ein Dach

„Die neuen Einrichtungsnamen sind kurz und leicht verständlich. Man erkennt auf den ersten Blick, ob es sich um eine medizinische oder eine Pflegeeinrichtung handelt und wo sie liegt“, erklärte die Generaldirektorin des KAV, Evelyn Kölldorfer-Leitgeb, die Vorteile der neuen Namensgebung. Zusätzlich wird es ein einheitliches Corporate Design für das gesamte Unternehmen geben.

Gesundheitsverbund Anstalt öffentlichen Rechts

Die Umbenennung des KAV und seiner Einrichtungen erfolgt analog zur Änderung der Rechtsform. Als Anstalt öffentlichen Rechts erhält der Wiener Gesundheitsverbund Personalhoheit, Finanzhoheit sowie eine neue Führungsstruktur mit Aufsichtsrat und Geschäftsführung. Das erleichtert dem Unternehmen, sich voll und ganz auf seine Kernaufgabe zu konzentrieren: der medizinischen, therapeutischen und pflegerischen Versorgung der Wienerinnen und Wiener auf höchstem Niveau.

Opposition: Neue Namen allein reichen nicht

Für die Wiener FPÖ ist die Namensänderung nicht mehr als ein „Etikettenschwindel“. Die SPÖ habe die Marke KAV irreparabel beschädigt und jedes Vertrauen in sie vernichtet, so Gesundheitssprecher Wolfgang Seidl (FPÖ). Dass die KAV-Baustellen nun unter neuem Namen „weiterwurschteln“ würden, sei eine Sache, wie es dazu gekommen ist, eine andere. Wichtig wäre auch zu wissen, ob die Führungskräfte neu ausgeschrieben, wieder durch „Ankündigung“ verlautbart werden oder ob gar die derzeitige Führung weiterwerken dürfe.

Von einer „Kindstaufe vor der Geburt“ sprach ÖVP-Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec: „Rot-Grün zäumt das Pferd einmal mehr von hinten auf. Bevor notwendige und wichtige Details zur Neuorganisation und Ausgliederung des KAV bekannt werden, wird die Umbenennung präsentiert“, kritisierte sie.

NEOS-Gesundheitssprecher Stefan Gara zeigte sich immerhin vorsichtig optimistisch: „Die Umstrukturierung des Wiener Krankenanstaltenverbundes, die heute in Grundzügen präsentiert wurde, entspricht in den Eckpunkten den NEOS-Forderungen.“ Personal- und Finanzhoheit sowie neue Führungsstruktur mit Aufsichtsrat und Geschäftsführung seien sinnvolle Maßnahmen. Neue Namen alleine würden hingegen die Probleme des KAV nicht lösen, zeigte er sich überzeugt.

Einigung bei Dienstrecht

Die Gewerkschaft younion einigte sich mit der Stadt Wien über ein neues Dienstrecht und eine Gehaltserhöhung für das KAV-Pflegepersonal. Länger angestellte Mitarbeiter fühlen sich aber gegenüber neu Angestellten benachteiligt - mehr dazu in KAV-Pfleger: Unmut über Gehaltsschema.

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