NS-Objekte: Museum will Selfies verhindern

Bei der Parlamentssanierung sind NS-Objekte wie etwa Bilder von Adolf Hitler gefunden worden. Diese sollen künftig im Haus der Geschichte in zeitgemäßem Rahmen ausgestellt werden. Selfies etwa will man damit nicht zulassen.

Sie werden in die im Aufbau befindliche Sammlung integriert, damit stehen sie für Forschung und Vermittlung zur Verfügung, teilten Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) und die Direktorin des Hauses der Geschichte, Monika Sommer, am Mittwoch mit - mehr dazu in NS-Objekte aus Parlament sollen ins Museum.

Sensibler Umgang in künftiger Ausstellung

Im Haus der Geschichte will man mit den NS-Objekten sensibel umgehen, damit etwa bei etwaigen künftigen Ausstellungen „keine Selfies gemacht werden.“ Laut Sommer ist es Aufgabe der Ausstellungsarchitekten und Kuratoren, sich zu überlegen, „wie diese Objekte gezeigt werden können, ohne dass man wieder in dieselbe Haltung und Pose wie anno dazumal gerät.“

„Denn das, was wir nicht wollen, ist, die Bilder von damals zu prolongieren. Man könnte den Kopf zum Beispiel liegend präsentieren oder man könnte ihn in einer Kiste verpackt zeigen und nur mit einem Sehschlitz einsehbar machen. Aber da will ich künftigen Ausstellungsmachern nicht vorgreifen“, so Sommer im Interview mit Radio Wien.

Büsten und Gemälde

Die Objekte - vermutlich Teil eines NSDAP-Archivs - wurden bei der Renovierung im Jahr 2017 in einem verschlossenen Panzerschrank entdeckt. Es handelt sich um zwei Büsten und ein Relief von Adolf Hitler sowie um vier Porträtgemälde Adolf Hitlers, Horst Wessels und eines Trommlers im Braunhemd.

Laut Recherchen von Historikern befanden sie sich zwischen 1938 und 1945 im Parlamentsgebäude. Es war damals Sitz des Reichskommissars für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich, ab 1940 Sitz der Wiener Gauleitung der NSDAP.

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