Streit um Umkehrschleife der Linie 6

Die künftige Endstation der Straßenbahnlinie 6er in der Simmeringer Geiselbergstraße sorgt für Diskussionen: FPÖ- und ÖVP-Anhänger haben bei einer Straßenaktion gegen die 6er-Schleife protestiert. Sie befürchten Staus und Abgase.

Die Kreuzung Geiselbergstraße mit der Geiereckstraße ist eigentlich ein ruhiges Eck. Doch am Mittwoch war alles anders: Aktivisten der Freiheitlichen und der neuen Volkspartei verteilten Folder und Energiedrinks an die Autofahrer. Denn schon bald wird es sich hier kräftig stauen, wenn die Straßenbahn der Linie 6 hier wendet, so die Befürchtung.

Stadler: „Verkehr bricht zusammen“

„Weil genau hier die Straßenbahn die Geiselbergstraße zweimal kreuzt - und wenn Sie sehen, was jetzt hier schon für ein Verkehrsaufkommen ist, bricht uns hier der Verkehr zusammen“, so Bezirksvorsteher Paul Johann Stadler (FPÖ) gegenüber „Wien heute“.

Protest gegen Umkehrschleife

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Protest von ÖVP und FPÖ gegen die geplante Umkehrschleife

Anrainerproteste führten zu Änderung

Ursprünglich war die Umkehrschleife der Straßenbahnlinie 6 in der Absberggasse geplant. Nach Anrainerprotesten soll die Bim jetzt in der Geiselbergstraße wenden - mehr dazu in Umkehrschleife für Linie 6 fixiert.

Hickhack um Endstation der Straßenbahnlinie 6

Die künftige Endstation der Straßenbahnlinie 6 in der Simmeringer Geiselbergstrasse sorgt für Gegenwind. FPÖ und Volkspartei Wien haben einen Protest organisiert. Sie befürchten Staus, Lärm und Abgase. Die zuständige SPÖ-Stadträtin Ulli Sima will das Projekt aber unbedingt durchziehen.

Bei der künftigen Schleife gibt es zwar kaum Bewohnerinndn und Bewohner, dafür kommen die Autofahrer künftig wegen der Straßenbahnen langsamer voran - so die Befürchtung. „Dass die Geiselbergstraße jetzt sechs Monate lang eine Baustelle ist, dass die Geschäfte sterben werden, das liegt auf der Hand. Die Bevölkerung leidet unter sechsmonatiger Bauphase, Staub, Dreck und so weiter“, so Wolfgang Kieslich, der Bezirksparteiobmann der ÖVP.

Präsentation der Umkehrschleife

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Stolz wurde der neuer 11er präsentiert: Er wird Kaiserebersdorf mit dem Otto-Probst-Platz verbinden und ist großteils auf den Gleisen des 6ers unterwegs

Sima: „Parteitaktischer Protest“

Trotz der Bezirksproteste wollen die Wiener Linien an der künftigen Endstation des 6ers unter der Tangente festhalten. „Diese Schleife ist an einem Punkt, wo sie niemanden stört in einem Industriegebiet, wo es keine Probleme gibt. Ehrlich gesagt, ich glaub, das hat hauptsächlich parteitaktische Hintergründe, warum es einen Protest gibt und sonst keine“, so Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ). In Simmering hoffen die blauen und türkisen Aktivisten noch immer auf ein Umdenken im Rathaus.