Kellerbrand gefährdete Hausbewohner

Wieder ist es zu einem gefährlichen Brand in einer Wohnanlage in Simmering gekommen. Aus noch unbekannter Ursache brach in der Nacht auf Freitag ein folgenschwerer Brand in einem Keller eines achtstöckigen Wohnhauses aus.

Über hundert Hausbewohnerinnen und -bewohner wurden in Sicherheit gebracht. Fünf Menschen wurden von der Berufsrettung Wien, die mit Teilen des Katastrophenzugs im Einsatz war, notfallmedizinisch versorgt und ins Spital gebracht, sagte Sprecher Andreas Huber.

Flucht über Stiegenhaus nicht mehr möglich

Zwei Frauen (55 und 27 Jahre alt) hatten Rauchgas inhaliert, eine Jugendliche (15) einen Kreislaufkollaps erlitten. Ein Ehepaar im Alter von 58 bzw. 77 Jahren, das dringend medikamentöse Versorgung benötigte, aber nicht in seine Wohnung konnte, wurde ebenfalls ins Krankenhaus gefahren.

Kurz vor 1.30 Uhr waren die Einsatzkräfte zu der großen Wohnhausanlage in der Lorystraße alarmiert worden. Die Feuerwehr rückte mit 98 Kräften und 22 Fahrzeugen an. Bei ihrem Eintreffen war das hauptbetroffene Stiegenhaus bereits stark verraucht. Eine Flucht über das Stiegenhaus sei für die Bewohner nicht mehr möglich gewesen, sagte Feuerwehrsprecher Lukas Schauer.

Menschen mit Drehleiter ins Freie befördert

Aus mehreren durch die Hitze geborstenen Kellerfenstern schlugen Flammen. Die Feuerwehr rief Alarmstufe zwei aus. Die Hausbewohner wurden mit Fluchtfiltermasken über das Stiegenhaus und mit einer Drehleiter von außen in Sicherheit gebracht.

Während der Löscharbeiten sei es im Keller zu mehreren Verpuffungen gekommen, sagte Schauer. Der Brand habe sich rasant auf den gesamten Keller der betroffenen Stiege ausgebreitet. Da sich der Rauch über Verbindungsgänge in die beiden benachbarten Stiegenhäuser verbreitete, wurden auch diese Gebäudeteile evakuiert.

Versorgung in Straßenbahnwaggons

Der Keller wurde über zwei Löschleitungen unter Atemschutz mit Löschschaum geflutet. Mit mehreren Hochleistungslüftern wurde der Brandrauch aus den Kellern, den Stiegenhäusern und der Garage gedrückt. Die Wiener Linien stellten zwei Straßenbahngarnituren zur Verfügung, damit die Hausbewohner darin die Dauer des Einsatzes abwarten konnten. Rund 40 Personen wurden in den Garnituren in der nahen Remise betreut, berichtete Rettungssprecher Andreas Huber.

„Brand Aus“ wurde schließlich gegen 4.00 Uhr gemeldet, die Aufräumarbeiten dauerten laut Feuerwehr aber noch in den Morgenstunden an. 70 Kellerabteile wurden vollkommen zerstört. Die Brandursache wird vom Landeskriminalamt Wien untersucht.

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