Vor U-Bahn gestoßen: Fuß amputiert

„Das Wichtigste ist, ich habe überlebt“, sagt jener 35-Jährige, der vor einer Woche in der U-Bahn-Station Westbahnhof auf die Gleise gestoßen und vom Zug erfasst worden ist. Dem Mann musste ein Fuß amputiert werden.

Zertrümmerte Schulter, gebrochene Rippen, der rechte Fuß ist amputiert: Seit einer Woche liegt der 35-Jährige im AKH. Seine Anwältin berät ihn wegen Schmerzensgeld. Mit Grauen erinnert sich der Lagerarbeiter an den Moment, als er von einem fremden Fahrgast vor die einfahrende U-Bahn gestoßen wurde - mehr dazu in Mann auf U3-Gleise gestoßen.

„Ich habe glaube ich, noch den U-Bahnfahrer gesehen, wie er die Augen aufgerissen hat. Ich war unter der U-Bahn, dann habe ich angefangen zu schreien, wie ein kleines Kind, vor Schmerzen und Angst. Es ist dunkel, es ist dreckig“, sagte der Mann im Gespräch mit „Wien heute“. Dazu seien ihm folgende Fragen durch den Kopf geschossen: „Werde ich es überleben, werde ich meine Kinder wiedersehen?“

Der Hass legt sich auch schon

Gegen den 21-jährigen Mann, der ihn auf die Gleise gestoßen hat, wird wegen versuchten Mordes ermittelt. Es soll sich um einen offenbar psychisch kranken Asylwerber aus dem Irak handeln - mehr dazu ihn Vor U3 gestoßen: Verdächtiger psychisch krank. „Freunde werden wir nie, so viel ist klar. Der Hass legt sich auch schon, weil ich bin noch am Leben“, sagt das Opfer im AKH.

Die Anwältin berät ihn wegen Schmerzensgeld. „Das Hauptproblem ist, dass der Täter eher nicht in der Lage sein wird, soweit die Informationen hier, entsprechende Schmerzengeldansprüche zu befriedigen“, sagt Anwältin Astrid Wagner.

„Nur wenige überleben einen Sturz wie diesen“, sagt der Serbe im Spital. Seine beiden Kinder und seine Lebensgefährtin würden ihm Kraft geben, dass er das alles durchstehen kann. „Die sind super-stark. Das ist echt toll. Ich bin glücklich, dass ich sie habe“. Wie sein Leben jetzt nach dem schweren Unfall weitergehen soll, weiß er noch nicht. Hauptsache wieder gesund werden, sagt er.