Tangentensperre wegen Fliegerbombe

Wegen der Entschärfung einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist Dienstagabend auch die nahe gelegene Südosttangente gesperrt worden. Pro Jahr werden in Wien etwa acht Fliegerbomben entschärft.

Bei Bauarbeiten in der Leberstraße in Wien-Simmering war die laut Polizei 250 Kilogramm schwere Bombe entdeckt worden. Aus Sicherheitsgründen mussten bei der Bergung und Entschärfung die nahe Südosttangente (A23) und eine Bahntrasse gesperrt werden. Die Sperre dauerte etwa 15 Minuten.

Zu Beginn des Einsatzes gab es laut Entminungsdienst eine „kurze Schrecksekunde“, weil ein Langzeitzünder vermutet wurde. Eine Sprengung und großräumigere Sperren wären die Folge gewesen, letztlich stellte sich aber heraus, dass es sich um eine Bombe handelte, die zu entschärfen war. Bei der Entschärfung kurz nach 22.00 Uhr gab es nach Angaben der Polizei keine Probleme, der Verkehr konnte bald wieder frei gegeben werden.

Langzeitzünder stellen Gefahr dar

In Wien gibt es jedes Jahr etwa acht Einsätze zur Entschärfung von Fliegerbomben. Ein lösbares Problem sieht der Entminungsdienst nicht, „weil man nicht wissen kann, wie viele Blindgänge noch unter Häusern oder Straßen lagern“, meinte Wolfgang Korner, Referatsleiter Entminungsdienst im Bundeskriminalamt, in einem Wien heute-Interview.

TV-Hinweis:

Wien heute hat mit dem Experten des Entminungsdienstes gesprochen, den Beitrag sehen Sie am Mittwoch in Wien heute, 19.00 Uhr, ORF2.

Bei der Entschärfung beginnt die Beurteilung der Bombe mit dem Zünder. „Danach richten sich die Abläufe und es ist eine handwerkliche Tätigkeit wie eine andere auch, wenn die Einschätzung richtig ist“, so Korner. Gefährlich sind Bomben mit Langzeitbezünderung, die jederzeit explodieren können - aufgrund eines Zeitablaufs, der von außen nicht zu beeinflußen ist. Entschärfte Bomben werden in einem Munitionszwischenlager des Innenministeriums aufbewahrt und ein bis zwei Mal im Jahr bei Großsprengungen vernichtet.