Millionengeschäft mit Ballbesuchern

In Wien wird auch in dieser Saison das Tanzbein geschwungen und dabei viel Geld ausgegeben: Auf den 450 Bällen werden 475.000 Menschen erwartet. Die Wirtschaftskammer rechnet mit einen Gesamtumsatz von 80 Millionen Euro.

„Trotz des gesamtwirtschaftlich schwierigen Umfeldes lassen sich die Ballbesucher ihre positive Stimmung nicht nehmen und sind damit wichtige Impulsgeber für die Wirtschaft“, unterstrich Wirtschaftskammer Präsidentin Brigitte Jank. Insgesamt rechnet die Wirtschaftskammer mit 475.000 Besuchen, wobei zahlreiche Ballfans auf mehreren Events zu finden sein werden. Die kommen nicht nur aus Wien: Aus den Bundesländern und dem Ausland werden 115.000 Tanzfreudige erwartet.

Und auf die Besucher wartet ein breites Angebot: Vom Zuckerbäckerball über den Ball der Kaffeesieder und den Jägerball bietet der Ballkalender mit dem Rosenball und dem Life Ball auch Veranstaltungen abseits der Tradition - mehr dazu in 450 Bälle für Tanzfreudige.

Kaffeesieder - Ball in der Hofburg

Klub der Wiener Kaffeehausbesitzer / Michael Grinner

Kaffeesieder verwandeln die Hofburg in ein Kaffeehaus

Studie: Gast gibt im Schnitt 230 Euro pro Saison aus

Laut einer von der Wirtschaftskammer bei der KMU-Forschung Austria in Auftrag gegebenen Studie plant ein Gast im Schnitt 230 Euro pro Saison auszugeben - um zehn Euro mehr als im Vorjahr. Die Gesamtwertschöpfung beträgt 80 Millionen Euro. In der vorigen Saison waren es rund 73 Millionen. Gäste aus den Bundesländern und dem Ausland geben zusätzlich rund 30 Millionen Euro für Nächtigung und Aufenthalt aus.

39 Millionen Euro werden für Karten, Tischreservierungen sowie Verpflegung am Ball ausgegeben. In eine neue Garderobe sollen rund 20 Millionen Euro investiert werden. Für den Friseur, Kosmetikbehandlungen, das Abendessen vor dem Veranstaltungsbesuch, Taxifahrt und Tanzkursbesuche sind Ausgaben in der Höhe von rund 21 Millionen Euro angesetzt.

Die Zahl derjenigen, die vor dem Ball einen Friseur aufsuchen bzw. professionelle Hilfe beim Make-up in Anspruch nehmen, bleibt mit 50 Prozent bzw. zehn Prozent konstant. Zudem planen 25 Prozent, sich eine neue Garderobe zuzulegen oder auszuleihen, ebenso viele möchten in Accessoires investieren. Nur fünf Prozent der Befragten wollen einen Tanzkurs besuchen.

Wirtschaftskammer prognostiziert auch Modetrends

Die Gründe für den Besuch der Abendveranstaltung sind unterschiedlich: 85 Prozent wollen einen schönen Abend mit dem Partner verbringen, 75 Prozent das Ambiente genießen und 70 Prozent Freunde treffen. 65 Prozent wollen die Möglichkeit zu tanzen nutzen. Lediglich zehn Prozent planen, einen Geschäftspartner zu treffen bzw. haben gesellschaftliche Verpflichtungen.

Im modischen Bereich prognostiziert die Wirtschaftskammer einen Trend zu schlichter Eleganz und noblen Purismus. Klassisch elegante Roben in Nude-, hellen Beige- und Weißtönen seien heuer stärker vertreten als in den Jahren zuvor. Zudem würde schwarz als Kleiderfarbe von gedeckten Waldfarben abgelöst werden - u.a. von dunklem Beeren- oder Fuchsrot oder zurückhaltenden Grüntönen. Kräftiges Rot bleib aber nach wie vor eine klassische Ballrobenfarbe.

Bei den Schnitten und Stoffen seien Spitze, Pailletten und Fransen im Charleston-Stil gefragt. Bei den Frisuren dürften die Hochsteckvarianten häufig zu sehen sein. In Sachen Make-up sind „Smokey Eyes“ in schwarz oder nachtblau und rote Lippen angesagt.

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