Letzter Vorhang für International Theatre
„I look back without anger“ - („Ich blicke ohne Ärger zurück“) -, spielte Marilyn Wallace zum Abschied auf eines der Erfolgsstücke des Hauses, „Look Back in Anger“ von John Osborne, an. Die Leiterin der seit 1980 bestehenden Bühne geht in den Ruhestand. Mehr als drei Jahrzehnte freies Theater, mit allen Höhen und Tiefen des Bühnenlebens in einem kleinen Haus - „das ist eine lange Zeit, von der ich jedoch kein Jahr missen möchte“.
„Englischsprachige Klassiker für Generationen“
Mehr als 100 Werke wurden über mehr als drei Jahrzehnte hinweg inszeniert. Auf Lehrer und Schüler als Theatergänger hatte man sich spezialisiert. Das International Theatre in der Wiener Porzellangasse wurde am 14. Dezember 1980 eröffnet. 2007 stellte das Kontrollamt „erhebliche Mängel“ bei der Erfassung der Einnahmen fest. Nicht ausgewiesene Einnahmen in Höhe von 90.000 Euro wurden an die Stadt zurückgezahlt.
Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) würdigte in einer Reaktion die Leistung der Theaterleiterin: „Ich danke Frau Wallace für die jahrzehntelange Tätigkeit. Das International Theatre hat Generationen von Schülerinnen und Schülern mit Klassikern des englischsprachigen Theaters bekannt gemacht.“
Zwei Stücke laufen noch bis Ende Juni
Bis Ende Juni werden in dem Theater noch die Stücke „Relatively Speaking“ von Alan Ayckbourn und „Mark Twain’s America“ von Samuel L.Clemens, Herbert Moulton und Jack Babb gespielt. Danach schließt das Theater.
Das Gebäude geht dann zurück an die Hausinhaber, die laut Hausverwaltung die Räume nicht rückbauen wollen, sondern interessierten Nutzern zur Verfügung stellen wollen. Ein Teil des Ensembles will versuchen, die seit Jahren erfolgreiche Produktion „Christmas Carol“ in der einen oder anderen Form weiter zu führen.