Wiener plant Tauchrekord

Eiskaltes Wasser und der höchste Gebirgszug der Welt: Der Taucher Christian Redl visiert in den Goyko-Seen im Himalaya-Gebirge einen neuen Rekord an. Er will den höchsten, je absolvierten Freitauchgang wagen. Dabei hat er nur einen Versuch.

Trotz des nur 14-prozentigen Sauerstoffgehalts auf rund 5.000 Metern verzichtet der Abenteurer auf künstlichen Sauerstoff und will in seinem handelsüblichen Neoprenanzug etwa drei Minuten unter Wasser bleiben.

Sporttaucher Christian Redl

APA/Stefan Valthe

Sporttaucher Christian Redl

„Klassische Tauchrekorde waren mir zu langweilig und so habe ich meine in Höhlen oder unter Eis absolviert“, sagte Redl. „Und obwohl es auf unserer Welt nichts mehr zu entdecken gibt, habe ich so meinen persönlichen weißen Fleck gefunden.“

„Habe nur Chance auf einen einzigen Tauchgang“

Mit „nur“ 100 kg Ausrüstung wird das vierköpfige Team nach Nepal fliegen und um den 16. Oktober bei den Gletscherseen ankommen, die in einer Höhe von 4.700 bis 5.160 Meter liegen. Eine ganz neue Erfahrung für den Wiener: „Zuvor hatte ich keine Ahnung vom Bergsteigen und war nur einmal am Großglockner - mit dem Auto.“

Christian Redl bei seinem Training in einem Gletscher am Dachstein

APA/MARTIN GEBHARDT

Christian Redl bei seinem Training in einem Gletscher am Dachstein

Auf die Herausforderung hat er sich aber penibel über ein ganzes Jahr vorbereitet: Denn 14 statt normalerweise 21 Prozent Luftsauerstoff bedeuten eine enorme Belastung. „Ich habe nur die Chance auf einen einzigen Tauchgang. Klappt es nicht, ist der Körper so verausgabt, dass es ewig dauert, bis er sich wieder erholt hat.“ Und Sauerstoff ist nur für den Notfall dabei, falls Redl während seines Rekordversuchs bewusstlos wird.

Beim Tauchgang wird der Wiener im eiskalten Wasser liegen, während Messinstrumente an seiner Hand alle wichtigen Körperfunktionen überwachen. Eine Minute muss Redl mindestens durchhalten, angestrebt werden zwei bis drei. Geht alles nach Wunsch, will er anschließend noch - ebenfalls ohne Pressluft - im See tauchen und nach etwaigen Lebensformen suchen. „Gelingt dies, wäre das eine Sensation.“ Denn die Wissenschaft glaubt nicht, dass etwas unter diesen Bedingungen existieren kann.

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