Dusika-Stadion: Umbenennung geprüft

Das Ferry Dusika-Stadion in Wien-Leopoldstadt könnte einen neuen Namen bekommen. Historiker überprüfen im Auftrag der Stadt die Lebensläufe historischer Persönlichkeiten. Bei Dusika geht es um seine mutmaßliche Nazi-Vergangenheit.

Unbestritten zählt Ferry Dusika zu den erfolgreichsten österreichischen Radfahrern der Sportgeschichte. Der Wiener hat nach seiner aktiven Karriere zudem viel für den Nachwuchs getan. Deswegen ist die große Rad- und Leichtathletikhalle im Prater nach ihm benannt worden. Seit 1993 erinnert auch die Dusikagasse in Hirschstetten an den Radsportler.

Allerdings soll Dusika auch Mitglied der NSDAP gewesen sein. Wie das „profil“ vor kurzem berichtete, weisen Akten im Wiener Stadt- und Landesarchiv auf eine illegale NS-Tätigkeit Dusikas vor dem Anschluss im Jahr 1938 hin. Sicher ist, dass er Hauptschriftleiter der Zeitschrift „Ostmark-Radsport“ war. Außerdem steht Dusika in der Kritik, weil er das Radgeschäft eines jüdischen Wieners übernommen und damit arisiert hat.

Entscheidung bis zum Frühjahr 2013

Die Lebensgeschichte von Ferry Dusika wird nun von einer Historiker-Kommission geprüft. Im Auftrag der Stadt Wien werden derzeit viele historische Namen und deren Vergangenheit durchleuchtet. Im Mai soll es eine Empfehlung geben, welche Straßen, Plätze und eben auch Gebäude einen neuen Namen bekommen sollten.

Für viele Diskussionen hatte die Umbenennung des früheren Dr.-Karl-Lueger-Rings gesorgt. Das Straßenstück heißt seit Juli Universitätsring, 18 Straßentafeln und sechs Hausnummerntafeln wurden dafür getauscht - mehr dazu in Universitätsring: Straßentafel enthüllt (wien.ORF.at; 4.7.2012).

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