Wohnungspreise in Wien steigen

Preisanstiege von 11,7 Prozent bei Eigentumswohnungen und 9,8 Prozent bei Mietwohnungen hat es im Vorjahr in Wien gegeben. Laut aktuellem Immo-Barometer sind die Immobilienpreise in Wien im internationalen Vergleich günstig.

Das Immo-Barometer wird auf einer Datenquelle von rund 6.000 Objekten erstellt, die auf der Website FindMyHome.at im Beobachtungszeitraum online angeboten werden. Die Daten werden durch Online-Angaben von Immobilienmaklern, Bauträgern und privaten Immobilienanbietern generiert.

Dem Immo-Barometer 2012 zufolge ist der Preis für den Quadratmeter Eigentum in den vergangenen zwölf Monaten um 11,7 Prozent auf durchschnittlich 3.981 Euro angestiegen. Der durchschnittliche Mietpreis liegt bei 14,45 Euro und damit 9,8 Prozent über den Niveau des Jahres 2011.

Mietpreise bei großen Wohnungen stagnieren

Im Mietbereich konstatieren die Immobilienexperten ein Stagnieren bei großen und sehr luxuriösen Wohneinheiten. Als Grund werden Einsparungen bei internationalen Unternehmen genannt.

In den inneren Bezirken kostet der Quadratmeter durchschnittlich 16,02 Euro und damit rund elf Prozent mehr als im Stadtmittel. Immobilien als sichere Anlageform sowie das im internationalen Vergleich niedrige Preisniveau werden die Preisentwicklung auch in diesem Jahr beeinflussen. Im Vergleich mit der Schweiz oder skandinavischen Ländern ist Wien günstig - in diesen Ländern liegt der Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen zwischen 6.000 und 8.000 Euro.

Preisanstieg von 30 Prozent

In den vergangenen fünf Jahren ist der Mietpreis in Wien um 30,3 Prozent gestiegen, 2007 kostete der Quadratmeter durchschnittlich noch 11,09 Euro pro Monat. Der Preis für Eigentumswohnungen stieg im gleichen Zeitraum um 31,1 Prozent von 3.037 Euro auf nunmehr 3.981 Euro pro Quadratmeter.

Beim letzten Immo-Barometer im Juli 2012 war der weitere Anstieg der Immobilienpreise bereits befürchtet worden - mehr dazu in Wohnen in Wien wird teurer (wien.ORF.at; 2.7.2012).

Mehr Wohnraum in Wien gefordert

Die Immoexperten Benedikt Gabriel und Bernd Gabel-Hlawa übten am Mittwoch per Aussendung zum Immo-Barometer auch scharfe Kritik an der Wiener Kommunalpolitik: Die Bundeshauptstadt brauche abseits des geförderten Wohnbaus dringend mehr Wohnraum, daher müssten die Richtwerte angepasst und die sogenannten Friedenszinsen (Billigmieten) gestrichen werden. „Wahnwitzige Hirngespinste von neokommunistischen Stadtpolitikern haben nichts mit der Realität zu tun“, wetterten sie.

In Wien hatte zuletzt ein heftiger Politstreit um hohe Mieten getobt, ausgelöst durch die Forderung der Vizebürgermeistern Maria Vassilakou (Grüne) nach einer Obergrenze für die Richtwertmieten bzw. der Zuschläge - mehr dazu in Vassilakou: Kein Alleingang bei Mieten (wien.ORF.at; 15.11.2012).

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