Situation in Votivkirche spitzt sich zu

Die Lage der Flüchtlinge in der Votivkirche spitzt sich laut Caritas zu. Präsident Franz Küberl und der Wiener Direktor Michael Landau zeigten sich laut „Kathpress“ vor allem besorgt über den Gesundheitszustand der Hungerstreikenden.

Landau berichtete, die Flüchtlinge hätten bereits viel an Gewicht verloren und seien extrem entkräftet. Auch die Zahl an Infektionen nehme zu und immer mehr müssten auch in Spitalsbehandlung gebracht werden. Die aktuelle Kälteperiode bereite große Sorgen, meinte Landau: „Die Situation spitzt sich zu.“

Der Wiener Caritasdirektor kritisierte, dass die zuständigen Politiker im Bundeskanzleramt und im Innenministerium nur wenige hundert Meter entfernt „in ihren warmen Stuben sitzen, wegschauen und mit der Not der Menschen in der Votivkirche spielen“.

Caritas gegen Hungerstreik

Gerade auch in einem Wahljahr brauche es vernünftige mitmenschliche Lösungen, sagte Caritaspräsident Küberl. Angesichts der großen Herausforderungen, die Österreich in der Vergangenheit bei der Flüchtlingsaufnahme bewältigt habe, sei die Situation in der Votivkirche alles andere als unlösbar.

Gemeinsam mit Landau versuchte Küberl die Flüchtlingen zu überzeugen, den Hungerstreik zu beenden und in vorbereitete warme Quartiere zu übersiedeln. Landau bekräftigte einmal mehr die Caritas-Forderungen nach raschen, fairen und qualitätsvollen Asylverfahren, menschenwürdigen Unterkünften und Arbeitsmöglichkeiten für Asylwerber.

Caritas und Diakonie haben erst am Donnerstag gemeinsam mit Amnesty International an die Politik appelliert, für die Flüchtlinge in der Votivkirche „rasch eine gute und friedliche Lösung“ zu finden. In ihrer Aussendung zogen die Hilfsorganisationen auch eine kleine Bilanz, da sich die Asylwerber seit einem Monat, nämlich seit dem 18. Dezember 2012, in der Kirche aufhalten - mehr dazu in religion.ORF.at.

Schlagabtausch zwischen Schönborn und Strache

Um die Flüchtlinge in der Votivkirche gibt es auch einen Schlagabtausch zwischen Kardinal Christoph Schönborn und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Schönborn verteidigte am Freitag den Umgang mit den Asyl-Aktivisten und reagierte damit auf Angriffe von FPÖ-Politikern. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache erneuerte daraufhin seine Vorwürfe - mehr dazu in Strache versus Schönborn: Wortgefecht geht weiter.