Mädchenmord: Verdächtige geständig

Der tödliche Angriff auf eine 16-Jährige am Mittwoch in Wien-Favoriten dürfte geklärt sein. Laut Polizei hat die 15-jährige Freundin des Opfers die Tat gestanden. Es sei eine Kurzschlusshandlung gewesen, ein Streit über Ex-Freunde dürfte eskaliert sein.

Polizeiauto vor dem Tatort

APA/Georg Hochmuth

Verdächtige ist geständig

Sowohl das Opfer als auch die mutmaßliche Täterin hatten laut Polizei familiäre Probleme. Die Eltern beider Mädchen sind geschieden. Die Mädchen waren schon seit der Volksschule miteinander bekannt und eng befreundet. Die Verdächtige soll der Polizei bereits wegen Ladendiebstahls und Drogenkonsums bekannt sein.

Gemeinsam Drogen konsumiert

Die mutmaßliche Täterin schilderte bei ihrer ersten Einvernahme Mittwochabend, ihre Freundin habe nach einer Auseinandersetzung mit der Mutter nicht nach Hause gehen wollen. Sie hätten gemeinsam MMC konsumiert, eine synthetische Droge, die laut der Drogenberatungsstelle checkit! stimulierend und euphorisierend wirkt. Danach hätten sie einen gemeinsamen Bekannten kontaktiert und ihn gebeten, bei ihm übernachten zu können.

In der Wohnung des Bekannten soll sich dann eine Diskussion über frühere Bekanntschaften der Mädchen entwickelt haben. Die Polizei fand heraus, dass das Opfer mit einem Ex-Freund der Verdächtigen zusammengekommen sein dürfte.

Das soll angeblich der Quartiergeber der Mädchen ausgesagt haben. Er gab an, ihnen schon des Öfteren Unterkunft gegeben zu haben, wenn sie zu Hause Probleme hatten. Dienstagabend seien die Mädchen zu ihm gekommen und hätten Drogen konsumiert. Er habe versucht, ihnen das auszureden. Das spätere Opfer sei dann schlafen gegangen, während er mit dessen Freundin weiter geredet habe. Dabei dürfte sich die 15-Jährige beschwert haben, dass die 16-Jährige ihr einen Freund ausgespannt habe.

„Keine Tötungsabsicht“

In der Früh verließ der Mann seine Wohnung in der Hardtmuthgasse, um einen Arzttermin wahrzunehmen. In der Wohnung dürfte der Streit über die Ex-Freunde neu aufgeflammt und dann eskaliert sein. Schließlich soll die 15-Jährige ein Küchenmesser genommen und der 16-Jährigen damit in den Rücken gestochen haben - mehr dazu in Freundin aus Eifersucht erstochen. Laut Polizei gab das Mädchen an, es habe keine Tötungsabsicht gehabt. Auf Anraten ihres Anwalts machte die Verdächtige keine weiteren Angaben. Die 15-Jährige wurde bereits an das Gericht überstellt.

Eine gerichtliche Obduktion der 16-Jährigen sei angeordnet, aber bisher noch nicht durchgeführt worden, sagte Polizeisprecherin Adina Mircioane. Der 15-Jährigen sei Blut abgenommen worden, um ihre Angaben zum Drogenkonsum zu überprüfen. Außerdem setzte die Polizei die Einvernahmen von Familienangehörigen fort.

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