Obdachlose: Flashmob in Müllsäcken

Eine kleine Menschenmenge hat sich am Donnerstagnachmittag beim Johann-Strauß-Denkmal im Wiener Stadtpark eingefunden, um ihre Solidarität mit den dortigen Obdachlosen zu bekunden.

„Wir und auch viele junge Menschen finden es empörend, dass man versucht, Armut aus dem Blick zu bekommen“, erklärte Alice Uhl von der Young Caritas, die den Flashmob organisiert hatte.

Die Teilnehmer brachten Müllsäcke mit, die mit dem Wort „Entsorgen“ besprüht waren - eine Anspielung auf die Vertreibung der Obdachlosen aus dem Stadtpark vergangene Woche. Mit diesen legten sich die Demonstranten beim Denkmal auf den Boden. „Armut kann man nicht entsorgen“, mahnte Uhl.

Menschen liegen auf einem Weg, in Müllsäcken

APA/Pfarrhofer

Flashmob im Stadtpark

Runder Tisch in der kommenden Woche

Hintergrund der Aktion: Vergangene Woche wurden Obdachlose aus dem Stadtpark vertrieben, die dort seit mehreren Monaten auf Parkbänken ihr provisorisches Nachtquartier aufgeschlagen hatten. Das sorgt seither für rege Debatten. Ein Teil der betroffenen Obdachlosen stammt aus dem EU-Ausland. Bei der Stadt heißt es, dass es genug Schlafstellen gebe, manche Obdachlose wollten diese aber nicht nutzen. Bei der Caritas hatte man kürzlich hingegen einen Mangel an regulären Schlafplätzen geortet.

Kommende Woche soll nun auch ein Runder Tisch zu dem Thema stattfinden, einen genauen Termin gibt es noch nicht. Am Treffen werden u.a. Vertreter des FSW, von Caritas, Rotem Kreuz und Samariterbund sowie der Polizei teilnehmen.

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