„Westbahn“: VOR-Zeitkarten gelten nicht mehr

In den Zügen der Westbahn gelten ab Freitag die Zeitkarten des Verkehrsverbunds Ostregion (VOR) und das Top-Jugendticket nicht mehr. Der Konflikt auf dem Rücken der Pendler schwelt schon länger und dürfte auch nicht so schnell ausgeräumt sein.

40.000 Mal pro Monat sind Fahrgäste der Westbahn mit VOR-Karten gefahren. Zwischen Wien und St. Pölten bzw. Amstetten werden die Pendler-Zeitkarten nicht mehr von der Westbahn anerkannt, betont die Sprecherin der mehrheitlich privaten Westbahn. Es gelten nur noch die „normalen“ Tickets der Westbahn.

Westbahn kritisiert Einnahmenaufteilung im VOR

Die Einnahmenaufteilung im VOR sei ungerecht, kritisiert die Westbahn, weil das Geld nicht nach Fahrgästen, sondern nach Zügen aufgeteilt wird. „Der Railjet der ÖBB und der Westbahn-Zug ist ein Topzug. Dann kommt lange nichts, der Intercity und der Rex. Dort gibt es kein WLAN. Dort gibt es viele Dinge nicht, die die Kunden lieben. Was machen die Kunden? Sie fahren mit den zwei besten Zügen. Folglich ist eine Aufteilung nach der Anzahl der Züge eine sinnlose Aktion“, sagt der Geschäftsführer der Westbahn, Erich Forster.

Westbahn

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Beim VOR ist man unglücklich über das Vorgehen der Westbahn. Die Tür für eine Rückkehr stehe offen, allerdings nur unter der Bedingung, dass die Westbahn die Zuschläge zurücknimmt. „Zuschläge auf einen Tarif des Verkehrsverbundes können wir im Sinne des Fahrgastes nicht akzeptierten. Das widerspricht jedem Sinn eines Verkehrsverbundes, wo es darum geht, dass ich das gesamte Angebot mit einem Fahrschein nutzen kann“, meint Thomas Bohrn, Geschäftsführer des VOR.

ÖBB erweitern Kapazitäten

Für die Westbahn sei das nur vorstellbar, wenn man für die Beförderung der Pendler eine Abgeltung vom Verkehrsministerium bekomme. Anders sei der Anstieg im Pendlerverkehr nicht mehr zu bewältigen und die Zuschläge müssen bleiben. „Solange die Finanzierungen nicht ehrlich und fair da sind, können wir nur dieses Risiko eingehen, weil es geringer ist, als unsere Standardkunden ohne Kapazitätsausweitung zu vergraulen“, sagt Forster.

Im Schnitt werden ab Freitag pro ÖBB-Zug 100 zusätzliche Personen an Bord sein, heißt es vom VOR. Ein Chaos befürchte man nicht, weil die Kunden informiert seien. Die ÖBB hätten auch zugesagt, nach Möglichkeit ihre Kapazitäten auszuweiten.

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