Deserteursdenkmal: Rascher Bau gefordert

Im Frühjahr soll auf dem Ballhausplatz das Denkmal für die Deserteure der Wehrmacht verwirklicht werden. Doch die Zeit drängt, denn die wenigen noch lebenden Wehrmachtsdeserteure sind in hohem Alter, sagen deren Vertreter.

Entwurf für deserteursdenkmal

APA/Herbert Neubauer

Entwurf für Deserteursdenkmal

Seit 2009 sind Wehrmachtsdeserteure als Opfer der nationalsozialistischen Militärjustiz anerkannt. „Wir wollen, dass das Deserteursdenkmal rasch umgesetzt wird, weil wir wollen, dass die wenigen Deserteure, die heute noch leben, die Möglichkeit haben, dieses Denkmal am Ballhausplatz auch zu sehen“, sagte Thomas Geldmacher vom Personenkomitee Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz gegenüber Ö1.

Die Wehrmachtsdeserteure sollen sehen können, dass „die Republik spät aber doch den Beitrag dieser Menschen zum Widerstand gegen das Naziregime anerkennt“, so Geldmacher. Die Stadt Wien verwies darauf, dass der Bau des Deserteursdenkmal im Frühjahr 2014 beginnen und im Herbst abgeschlossen sein soll.

Denkmal wird blaue Treppenskulptur

Die Realisierung eines Denkmals für NS-Wehrmachtsdeserteure hatte die rot-grüne Stadtregierung in ihrem Koalitionspapier verankert. Nach monatelangem Tauziehen um die Standortentscheidung fiel die Wahl im Herbst 2012 schließlich auf den Ballhausplatz - mehr dazu in Deserteursdenkmal auf Ballhausplatz.

Im darauffolgenden geladenen Wettbewerb setzte sich nun Olaf Nicolai gegen zehn Mitstreiterinnen und Mitstreiter durch. Das Deserteursdenkmal wird als dunkelblaue Treppenskulptur in liegender X-Form realisiert. In die Oberfläche des Mahnmals, das an die Verfolgten der NS-Militärjustiz erinnern soll, wird zudem eine Inschrift eingelassen - mehr dazu in Deserteursdenkmal wird blaue Treppenskulptur.

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