Punks zu Hausräumung: Keine Fallen

Es war ein komplett übertriebener Polizei-Einsatz, sagten am Montag jene Punks, die vergangene Woche das besetzte Haus in der Leopoldstadt räumen mussten. Mehr als tausend Polizisten waren im Einsatz. Fallen im Haus habe es keine gegeben, so die Besetzer.

Es gab weder Gewalt gegen die Polizei, noch Widerstand bei der Festnahme, noch Fallen im Haus, sagten die Aktivisten bei einer Pressekonferenz in Wien. Sie stimmen auch einer SPÖ-Forderung zu, wonach der Besitzer des Hauses in der Mühlfeldgasse die enormen Kosten des Polizeieinsatzes zahlen soll - mehr dazu in Hausräumung: Soll Eigentümer Einsatz zahlen?.

„Er hat uns geholt, er hat dafür gesorgt, dass wir mit seinen Aktionen gegen die Mieter, einen Grund hatten zu bleiben", sagte ein Besetzer. Eine Aktivistin ergänzt:" Die Suppe hat er sich selbst eingebrockt.“ Das Ziel ihrer Besetzung sei ein Statement gegen die Praktiken des Immobilienspekulanten zu setzen, hieß es.

Am Montag, 04. August 2014, fand eine PK anl. der Räumung der Pizzeria Anarchia in Wien statt.

APA/Georg Hochmuth

Aktivisten bei einer Pressekonferenz anlässlich der Räumung der „Pizzeria Anarchia“

Projekt „Pizzeria Anarchia“ soll weitergeführt werden

„Das Thema steigende Mieten und Verdrängung aus den Grätzeln darf nicht wieder von der Landkarte verschwinden“, so ein Aktivist. Die Punks wollen nun das Projekt „Pizzeria Anarchia“ mit Filmabenden und Pizza gegen Spende weiterführen. Für kommenden Sonntag haben sie eine Demonstration angekündigt.

Blick auf die Außenfassade des Hauses in der Mühlfeldgasse 12 in Wien-Leopoldstadt, am Montag, 04. August 2014.

APA/Georg Hochmuth

Nach der Räumung wird das Haus von den Besitzern umgehend saniert

Die Besitzer des Hauses in der Mühlfeldgasse wiesen die Vorwürfe bezüglich Immobilienspekulation zurück. „Wir haben die Punks nie dazu aufgefordert, die Mieter zu belästigen“, so einer der Eigentümer des Hauses . Man habe zudem nicht ahnen können, dass die Punks bleiben würden. Die Sache sei „außer Kontrolle“ geraten- mehr dazu in Geräumtes Haus: Eigentümer weist Vorwürfe zurück.

Polizei: Es waren Fallen im Haus

„Dass keine Fallen im Haus waren, davon kann keine Rede sein. Seitens der Polizei haben Fachexperten diese Fallen im Haus besichtigt. Und nur durch den vorsichtigen Einsatz konnten manche dieser Fallen noch vor Ort ausgelöst werden. Es wurden zum Teil Überkopf-Fallen gebaut“, sagte Polizeisprecher Roman Hahslinger in Reaktion auf die Pressekonferenz der Besetzer. Die hohe Zahl an Einsatzkräften sei für eine „menschenrechtskonforme sowie professionelle Erfüllung dieser Aufgabe notwendig gewesen“, erklärte der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl bereits in der Vorwoche - mehr dazu in Hausräumung: Pürstl verteidigt Großeinsatz.

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