Votivkirchen-Aktivist als Flüchtling anerkannt

Zweieinhalb Jahre nach seinem Antrag hat Adalat Khan in Österreich Asyl bekommen. Insgesamt erhielten fünf der Aktivisten, die Ende 2012 die Votivkirche besetzt hatten, inzwischen Asyl. Die Caritas fordert nun raschere Verfahren.

Der in Pakistan geborene Mann und ehemalige Sprecher der „Votivkirchen-Flüchtlinge“ halte seit Mittwoch den positiven Bescheid des Bundesverwaltungsgerichts in Händen, sagte Caritas-Wien-Generalsekretär Klaus Schwertner am Donnerstag. Insgesamt hätten fünf der Aktivisten inzwischen Asylstatus erhalten - mehr dazu in „Votivkirchen-Flüchtlinge“: Eine Chronologie (wien.ORF.at).

Votivkirche wieder besetzt

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Vor einem Jahr wurde das Quartier der Flüchtlinge in der Votivkirche geräumt

Schutz, aber kein anerkannter Flüchtlingsstatus

Ein weiterer Asylwerber gilt als subsidiär schutzberechtigt, was bedeutet, dass er zwar nicht als Flüchtling anerkannt, wegen der Gefährdung in seinem Heimatland aber nicht abgeschoben wird. Auch Khan stand die vergangenen Monate bereits unter diesem Schutz. Seinen Asylantrag hatte er im Mai 2012 gestellt.

Schwertner erinnerte daran, wie sehr die „Votivkirchen-Flüchtlinge“ als Scheinasylanten und Asylbetrüger verunglimpft worden seien. In Wirklichkeit gehe es aber um verzweifelt schutzsuchende Menschen mit traumatischen Erfahrungen in den Herkunftsländern und auf der Flucht, die für ihr Recht auf Asyl eingetreten seien.

Notwendig seien zügige, qualitätsvolle und faire Asylverfahren, betonte Schwertner, denn nur so hätten die Menschen rasch Gewissheit, ob sie bleiben dürfen oder nicht. Einmal mehr erinnerte er auch an die Forderung der Caritas, Asylwerbern nach sechs Monaten den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erlauben. Khan arbeite inzwischen in einer Behindertenbetreuungseinrichtung, so Schwertner. Er sei froh, nun endlich für sich selbst sorgen und ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.

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